Rezension

Auf der Suche

Rosa-weiße Marshmallows -

Rosa-weiße Marshmallows
von Bettina Ehrsam

Bewertet mit 3 Sternen

Nach einem traumatischen Erlebnis hofft Lisa, auf einer Farm in Wisconsin wieder auf die Beine zu kommen. Ihre Heilung beginnt am Lagerfeuer mit dem Schamanen BigWam. Eines Tages ist sie verschwunden. Ist sie tot oder lebt sie noch? Wird ihre Schwester Caroline sie finden und das Rätsel lösen?

Nach einem Suizidversuch versucht Lisa auf einer Farm wieder Fuß zu fassen. Doch eines Tages verschwindet sie. Ihre Schwester Caroline begibt sich einige Jahre später auf die Suche nach ihr.

Das Cover passt zum Titel - und der Titel auch irgendwie zum Buch. Dass das Buch rosa gehalten ist, passt auch zum Verlag (rosa Verlag). Ein Hingucker ist es allerdings nicht - und macht auch nicht neugierig aufs Buch. Dies schafft aber der Klappentext.

Allerdings ist der Klappentext ein Querschnitt durchs Buch, der nur wenig abdeckt, denn der Schreibstil der Autorin ist doch sehr ausschweifend. So hätte man das Buch sicher um einiges kürzer machen können, denn vieles v.a. im Mittelteil des Buches scheint nur Füllmaterial zu sein, denn die Suche nach Caroline kommt über viele Seiten gar nicht vor. Die 616 Seiten hätte man also locker auf 400 - 450 Seiten untergebracht, was die Spannung - die so leider oft ganz abflachte - höher gehalten hätte. 

Die Autorin hätte auch mehr die Krimi-Seite dieses Buches hervorheben können, statt Liebesgeschichten in den Vordergrund zu stellen, die aufgrund der oft nicht nachvollziehbaren Aktionen der Charaktere endlos in die Länge gezogen werden.

Die Orte und auch Charaktere sind gut beschrieben; aufgrund ihres oft irrationalen Verhaltens konnte ich aber mit den meisten nicht wirklich warm werden.

Manche Szenen sind minutiös beschrieben, während dann wieder Zeitsprünge einsetzen, die das Lesen unnötig erschweren. Hier hätte vielleicht eine Datumsangabe geholfen (und ich meine damit nicht die 2 Zeitebenen des Buches).

Das Ende lässt dann viele Fragen offen, sodass der Krimi-Teil kein Ende findet und man enttäuscht das Buch aus der Hand legt.

Dazu gibt es dann auch noch klitzekleine Logikfehler. Ein Beispiel: May, ein Hund, wird eingeschläfert. Der Arzt gibt eine Spritze zum Einschlafen, dann setzt er einen Zugang, bevor er die Euthanasie einleitet. Normalerweise setzt man zu Beginn den Zugang, um auch das Schlafmittel über die Vene zu geben.

Positiv zu vermerken ist, dass die Autorin wichtige Punkte der Vergangenheit immer nur stückweise herausgibt und so die Spannung am Laufen erhält.

Zudem ist die Idee hinter der Geschichte interessant - allerdings hätte man viel mehr in weniger Seiten daraus machen können.

Fazit: Viele Auf und Abs in einem Buch, welches sich aufs Unwesentliche konzentriert. 3 von 5 Sternen