Rezension

Auf in die Rocky Mountains

Wild -

Wild
von Alice Henderson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im Thriller „Wild“ geht es in die Rocky Mountains. Die Protagonistin und Wildtierbiologin Alex Carter entkommt bei einer öffentlichen Ehrung nur knapp einem Amokläufer. Nur der gezielte Schuss eines Unbekannten rettet ihr das Leben. Völlig verstört nimmt sie nach dem Ereignis einen Job an, der sie in die Rocky Mountains führt. Schnell merkt sie, dass sie sich mit den Anwohnern des Örtchens nicht anfreunden wird. Doch dann werden die Übergriffe immer dreister. Als sie dann auf ihrer Nachtsichtkamera einen Verletzten sieht, glaubt sie, dass in diesem Örtchen mit falschen Karten gespielt wird und die Bewohner des Dorfes was zu verbergen haben. Alex ist komplett auf sich allein gestellt.

Das Buch konnte mich mit dem Plot des Amoklaufs gut abholen, da man direkt im Geschehen war. Alle relevanten Informationen werden offenbart, wodurch man voller Action und das Spannung in das Buch einsteigen kann. Doch dann flacht die Spannungskurve ab, als sich Alex in dem kleinen Örtchen befindet. So gut wie alles erscheint, merkt man als Leser doch, dass der Protagonistin zu viele negative Dinge widerfahren. Der Autorin gelingt es nach und nach einzelne mysteriöse Elemente in das Buch einzufügen, die sich immer mehr zusammensetzen und für eine lineare Steigerung der Spannung sorgen. Im letzten Drittel des Thrillers kommt es zu einem atemraubendem Finale, dass ich nicht so erwartet habe. Persönlich habe ich eine andere Auflösung erwartet, aber mit der gebe ich mich auch zufrieden.

Alex als Protagonistin hat mir gut gefallen. Die Autorin entwirft Alex sehr vielfältig. Während man bis zum letzten Drittel von Alex eher ein ruhiges und sympathisches Bild hat, wird dieses im letzten Drittel komplett auf den Kopf gestellt. Alex zeigt sich von einer anderen Seite, was mir total gefallen hat. Somit weist Alex als Hauptfigur eine tolle Entwicklung auf. Hier freue ich mich auf die weitere Entwicklung in einem zweiten Band. Die Konzipierung der weiteren Charaktere, die im kleinen Örtchen wohnen, war auch gut gelungen, da man bis zum Schluss nicht hinter ihre Fassade blicken konnte. Zudem finde ich es sehr gelungen, dass die Autorin mit dem „Unbekannten“ eine interessante Figur in das Buch reinwirft, wodurch dem Buch ein weiteres Spannungselement hinzugefügt wird.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Autorin mit „Wild“ einen brisanten, teils aber auch ruhigen Thriller geschrieben hat. Mit Alex als Protagonistin kreiert sie eine interessante Figur, bei der man sich auf die weitere Entwicklung freuen kann. Es blieben zudem noch weitere Fragen offen, die dann hoffentlich im zweiten Band aufgelöst werden.