Rezension

Auf Umwegen zum Glück?

Ein Meer aus blauen Sternen -

Ein Meer aus blauen Sternen
von Ria Hellichten

Bewertet mit 3 Sternen

Clio nimmt sich im alten Haus ihrer Eltern am Timmendorfer Strand eine Auszeit von ihrem Mann und ihrem Leben. Eigentlich wollte sie sich dort zurückziehen, um abzuschalten und sich von ihrem bisher unerfüllten Kinderwunsch abzulenken. Doch dann findet sie einen Brief ihrer Jugendliebe Vincent und alte, auch sehr schmerzliche Gefühle wallen wieder auf.

Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen, ich war gespannt auf die Reise in die Vergangenheit und darauf, wie sich Clios Zukunft nach dem Brief von Vincent entwickelt. Die Idee zur Geschichte hat mir sehr gut gefallen, allerdings konnte ich mit den Figuren nicht so richtig warm werden. Vor allem Vincent hatte etwas an sich, das mir irgendwie unsympathisch war. Vor allem sein extrem schwülstiger Brief stieß bei mir immer wieder auf Widerstand, obwohl ich ansonsten durchaus ein Fan von z.B. altenglischen Dichtern bin. Bei seiner Beschreibung und auch dem seines Zuhauses hatte ich des Öfteren das Gefühl, im falschen Jahrzehnt zu stecken und den Eindruck, Vincent müsse doch schon viel älter sein. Am besten hat mir Linda, die Haushälterin und „Freundin“ (die Bezeichnung fand ich nicht wirklich treffend) Clios gefallen. Clio selbst kam mir sehr zerrissen vor und ein bisschen unnahbar. Das Ende hat mich dann wieder halbwegs versöhnt.

Dennoch las sich das Buch flüssig und schnell, hat bei mir aber keinen übermäßig bleibenden Eindruck hinterlassen.