Rezension

Aufarbeitung eines schweren Traumas

Forever Young -

Forever Young
von Alexander Mersich

Bewertet mit 5 Sternen

Der Vater von Chris starb bei einem Autounfall. Seitdem hat Chris jede Nacht Albträume. Er fliegt auch von der Schule, weil er seinen ehemals besten Freund krankenhausreif geschlagen hat. Er bewirbt sich bei einer Tourismusschule und lernt dort beim Warten seine beste Freundin Kessie kennen. Sie werden beide dort aufgenommen und die Schule befindet sich weit weg von Wien auf einer Insel. Chris muss jede Woche einmal zum Vertrauenslehrer der Schule, wegen dem Vorfall an seiner vorherigen Schule. Kessie und Chris sind zwei Seelenverwandte und irgendwann vertraut Kessie ihm dann an, dass sie auf Frauen steht. Sein Zimmergenosse Nate und Chris werden mit der Zeit beste Freunde und Chris braucht ihm seine Albträume nicht zu verheimlichen, weil Nate Verständnis dafür hat und auch nicht verlangt, ihm mehr über sein Trauma zu erzählen, wenn er nicht möchte und kann. Nate glaubt allerdings nicht, dass die Freundschaft von Chris und Kessie ewig funktionieren wird. Chris sieht das anders, erzählt ihm aber nicht, was Kessie ihm anvertraut hat, weil er ihr versprochen hat, ihr Geheimnis niemandem zu erzählen. Einmal schläft Kessie in seinem Bett ein, er legt sich dann einfach neben sie und hat die erste Nacht keinen Albtraum. Auf der Schule lernt er dann auch Elena kennen, weil er seine Zeit oben auf der Klippe verbringt, wo sie immer sitzt und zeichnet. Nate rät ihm aber dazu, sich besser von ihr fernzuhalten und einen Partner hat sie auch, der allerdings noch sehr gefährlich werden wird. Tessa rät es ihm auch, die mit Kessie das Zimmer teilt, gerne anderen Karten legt und in anderen Menschen die Aura erkennen kann, aber beide sagen ihm nicht warum. Chris trifft sich Woche für Woche mit dem Vertrauenslehrer, öffnet sich auch ein wenig mehr und fängt an eine Geschichte zu verfassen.

Die Geschichte hat so viele spannende Wendungen, man kann eigentlich gar nicht vorhersehen, am Ende stellt sich dann auch heraus, dass Chris von jemandem schwer hintergangen wurde und warum die Buchreihe Forever Young heißt.

Die Freundschaft von Chris und Kessie hat mich teilweise fast sieben Jahre in meine eigene Vergangenheit geführt. Die Geschichte war für mich eine Art Lesetherapie, denn ich konnte hier mein eigenes nervliches Problem, das ich jetzt ungefähr ein Jahr habe, etwas aufarbeiten und es hat mir geholfen. Die Geschichte ging sehr tief in mein Inneres hinein und ich kann meine Gefühle, die ich während dem Lesen hatte, gar nicht richtig beschreiben. Ich habe auch zum Lesen immer Musik angehört, damit ich die Geschichte noch mehr in mir spüren kann und die Musik hat ihren Zweck erfüllt. Man muss sich allerdings zutrauen es zu lesen, denn die Geschichte kann etwas düster wirken, deshalb kann ich keine generelle Empfehlung für jeden abgeben. Aber ich fand die Geschichte nicht zu düster und habe sie auch gut vertragen, nur am Abend vor dem Einschlafen wollte ich nicht mehr lesen, weil ich nicht abschätzen konnte wie sich die Geschichte auf meinen Schlaf auswirken wird. In diesem Sinne freue ich mich aber schon sehr auf die Fortsetzung, weil ich was lernen konnte und immer Spannung in der Geschichte brauche.