Rezension

Aufregende Lesemomente garantiert!

Venezianische Nächte - Felicity La Forgia

Venezianische Nächte
von Felicity La Forgia

Bewertet mit 4 Sternen

Mit ihrer Reise nach Venedig versucht Clara Hummel nicht nur ihre beste Freundin Sabine zu besuchen, sondern auch ihre Karriere zu retten. Nachdem sie von ihrem Ex-Freund David, dem Leiter des Modehauses Stadthofer, mit der Sekretärin des Unternehmens betrogen worden ist, warten diese nur auf einen Fehltritt ihrerseits, um sie vor die Tür zu setzen. Doch der Auftrag, Nicollo Contarini, einen der weltweit größten Unterwäschehersteller, auf die Seite des Unternehmens zu locken, erweist sich als fast unmöglich. Denn Contarini lässt Clara schon bei ihrem ersten Meeting auflaufen.
Glücklicherweise ist zur gleichen Zeit Karneval in der Stadt der Liebe und Claras Freundin Sabine überredet sie, den Abend zu genießen. Als sie Sabine im Tumult der großen Menschenmengen verliert, wird sie von einem maskierten Unbekannten aufgefangen. Dieser stellt sich ihr als der Winterkönig vor und hat noch einige leidenschaftliche Überraschungen für Clara parat.

"Venezianische Nächte" ist nach "Amber Rain" inzwischen der zweite Roman von Felicity la Forgia, hinter dem sich das Autoren-Duo Corinna Vexborg und Nicole Wellemin verbirgt.

Erotik, Leidenschaft und Aufregung sind die Grundpfeiler der Geschichte

Clara Hummel ist die Hauptprotagonistin des Werkes, aus derer Sicht die Handlung beschrieben wird. Sie ist ein interessanter Charakter, der viele verschiedene Facetten hat und diese auch stark verdeutlicht. Zum einen ist sie einsam, denn nach der Trennung von ihrem Freund leidet sich noch immer darunter. Hinzu kommt der Leistungsdruck, den sie durch ihre Arbeit in dem Unternehmen ihres Exfreundes hat. Auch Privat fühlt sie sich nicht dazugehörig. Sie ist als Adoptivkind mit dunkler Hautfarbe in München nie heimisch geworden. In Venedig hingegen lebt sie zum ersten Mal auf und ihre Persönlichkeit entfaltet sich in vielerlei Hinsicht.
Die Erzählung baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Mit verständlichen Worten wird eine glaubhafte Kulisse erzeugt und die knisternde Erotik ist schnell zu spüren. Clara lässt sich auf das Abenteuer mit einem maskierten Unbekannten ein, der sie schnell an ihre persönlichen Grenzen führt. Doch irgendwie scheint Clara genau das zu brauchen. Zusammen mit dem Fremden, dessen Identität der Leser jedoch früh erahnt, geht es auf eine sinnliche, zeitgleich aber auch fesselnde Reise.

Im Vergleich zu dem Werk "Amber Rain" ist dieses Werk wesentlich geprägter von erotischen Handlungen, die teilweise schon ins vulgäre und obszöne abrutschen. Dennoch ist es Felicity la Forgia gelungen, den Spannungsbogen hochzuhalten und den Leser durch leidenschaftliche Worte an die Erzählung zu bannen. Einzig das Ende konnte nicht ganz überzeugen, denn die Auflösung zum Schluss wirkte ein wenig planlos und überhastet. 

Fazit: Wenn auch nicht ganz perfekt, so bietet "Venezianische Nächte" dennoch gute Unterhaltung und viel prickelnde Erotik. Die Liebesgeschichte, die über allem schwebt, ist eher nebensächlich, denn das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf der maskierten und damit unbekannten Seite. Das langsam wachsende Vertrauen, was sich zwischen den beiden aufbaut, wird dabei in ein schönes Licht gesetzt und erhält genügend Raum sich zu entwickeln.
Insgesamt schafft es das Buch nicht ganz die Magie aus "Amber Rain" einfangen, dennoch kann ich es bedenkenlos empfehlen und dem Buch damit 4 von 5 Sternen geben. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Werke aus der Feder des Autoren-Duos.