Rezension

Aufschlussreiche Inhalte, griffig geschrieben. Unbedingt lesen.

Wer schützt die Welt vor den FInanzkonzernen? - Jens Berger

Wer schützt die Welt vor den FInanzkonzernen?
von Jens Berger

Bewertet mit 5 Sternen

Aufschlussreiche Inhalte, griffig geschrieben. Unbedingt lesen.

Mit viel Vorfreude und Spannung habe ich diese Neuerscheinung erwartet und mit großem Interesse gelesen. Und ja, meine Erwartungen wurden vollauf erfüllt. Aufschlussreiche Inhalte, u.a. zum Thema “Wem gehört die Welt“, klar und griffig dargelegt: Was die Finanzkonzerne sind, was sie tun, wie sie unter einander verflochten sind, wie sie zu dieser Macht gelangen konnten und wie man des Problems Herr werden, zumindest diese Vormacht in Grenzen halten könnte uvm.

Folgende Momente sind mir besonders positiv aufgefallen:

+ Die Themen-/ Schwerpunkteauswahl ist hervorragend. Man hat das Wesentliche auf den Punkt dargelegt da, um sich ein klares Bild über so etwas wie BlackRock, Vanguard, State Street, Aladdin uva. zu machen. Für weitere Details s. Inhaltsverzeichnis. Man bekommt viel mehr als dort angekündigt steht.

+ Die Machtfrage wurde von vielen relevanten Blickwinkeln beleuchtet. Hier findet man vielerlei Spannendes bei.

+ Viele gute Fragen wurde hier gestellt, s. z.B. S. 251, die wirklich den Kern des Problems treffen.

+ Auch Expertenmeinungen wurden hier passend, zur Verdeutlichung, angebracht, S. 232-233.

+ Einige Tabellen und Diagramme begleiten die Ausführungen und führen das Ausmaß des Problems in aller Klarheit vor Augen.

+ Treffende wie aufschlussreiche Ausführungen zu Lobbyismus findet man hier ebenfalls, wie auch

+ Die eigentlichen Motive der Sanktionen, die gerade in den letzten Jahren gegen bestimmte Länder hemmungslos verhängt wurden, und welche Nachteile sie für andere Länder mit sich bringen.

Es gibt noch viel mehr Gründe, weshalb man dieses Buch lesen sollte. Solche offenen Worte zu den Finanzkonzernen und ihren Aktivitäten zu Lasten der Gesellschaft findet man woanders wohl kaum.

Es gibt aber nicht nur die Bestandaufnahme. Im letzten Kapitel, S. 275 ff., wird kurz und griffig in 10 Punkten zusammengefasst, was die Finanzkonzerne sind, und in weiteren 6 Punkten vorgeschlagen, was wir tun könnten, um uns vor dieser Übermacht zu schützen. Durchaus machbare Dinge. Besonders gut, denk- und diskussionswürdig, sind die letzten zwei Absätze auf S. 283.

Ich gehe nicht weiter ins Detail. Es ist besser, Sie lesen selbst.

Fazit: Ein sehr lesenswertes, toll geschriebenes Buch, sowohl vom Ausdruck als auch von der Struktur her, und vom Inhalt her erst recht. Mein erstes Lesehighlight des Jahres.