Rezension

Auftrag aus dem Jenseits

Jeremias Voss und die Tote vom Fischmarkt - Der erste Fall - Ole Hansen

Jeremias Voss und die Tote vom Fischmarkt - Der erste Fall
von Ole Hansen

Bewertet mit 4 Sternen

Der Privatdetektiv Jeremias Voss bekommt einen Auftrag aus dem Jenseits. Er wird zur Testamentseröffnung einer ihm völlig fremden Frau eingeladen und bekommt dort, per Brief von der Verstorbenen, den Auftrag, ihren Tod aufzuklären. Die Tote, Veronica Beermann, ahnte, dass man sie ermorden würde. Für diesen Auftrag entlohnt sie Voss mit einem fürstlichen Scheck.

Bei Voss Nachforschungen stößt er bald auf einige Geheimnisse in ihrer Familie, einer wohlhabenden und angesehenen Hamburger Familie. Doch auch Veronicas Leben birgt einige Überraschungen und düstere Abgründe. Bald konzentrieren sich Voss’ Ermittlungen auf eine Gruppe von Männern, die im Verdacht stehen, mit Veronicas Tod etwas zu tun zu haben, darunter ein unsympathischer Pastor, mit dem die Tote früher eine Beziehung geführt hat, ein Oberstaatsanwalt, der den Fall Beerbaum möglichst schnell zu den Akten legen will, und sogar Gustav Beerbaum, Veronicas eigener Vater.

Jeremias Voss ist ein sympathischer Ermittler, der mit seinem Hund Nero und seiner forschen Assistentin Vera ein unschlagbares Team bildet. Voss ist eher Gentleman der alten Schule, stets höflich und verständnisvoll. Das macht ihn stellenweise etwas zu nett, zu glatt. Etwas mehr Ecken und Kanten könnten ihm nicht schaden. Auch ist er dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt, selbst wenn die Frauen zum engsten Kreis der Verdächtigen gehören. Dann wirkt Voss unvorsichtig bis sogar unprofessionell. Aber natürlich löst er als ehemaliger GSG9-Kämpfer den Fall mit List, Geschick und Körpereinsatz.

Manche sehr ausführliche und langatmige Beschreibungen sind der Spannung etwas abträglich. Für meinen Geschmack hätte etwas mehr Fischmarkt-Atmosphäre und Hamburg-Flair dabei sein können. Dennoch ein lesenswerter und unterhaltsamer Krimi.