Aus dem Schatten getreten dank eines tollen Berichtes
Bewertet mit 5 Sternen
Im Alter von 54 Jahren wird der Übersetzerin Helga Rohra die Diagnose Lewy-Body-Demenz gestellt. Diese Diagnose verändert ihr gesamtes Leben, doch trotz vieler Rückschläge (Aufgabe des Berufes, Behördenirrsinn etc.) sieht sie einen Sinn in ihrer Erkrankung: in dem sie offen über ihre Demenz, auch bei großen Veranstaltungen, spricht, schafft sie es, das Bild, das Menschen von Demenzkranken haben sie verändern. Sie setzt sich offenen für deren Belange und für eine wirkliche Teilhabe ein.
Da ich auch beruflich mit dem Thema Demenz zu tun habe, kann ich den Bericht von Helga Rohra nur noch mehr würdigen. Sie beschreibt eindrücklich, was eine solche Diagnose für einen bedeutet, welche Probleme entstehen, und dass unser Sozialsystem noch viele Veränderungen gebrauchen kann. Zudem hilft ein solcher Bericht dabei, nicht nur über Menschen mit Demenz zu sprechen, sondern mit ihnen. Denn keiner kann besser sagen, wie es jemandem in einer solchen Situation geht und was er braucht als ein Betroffener auch.
Ich empfehle dieses Buch aber auch all denjenigen, die bisher nicht mit dem Thema Demenz zu tun haben. Dies ist ein Thema, mit dem wir früher oder später alle in irgendeiner Weise zu tun haben werden. Die Sichtweise einer Betroffenen kann uns dabei nur helfen.