Rezension

Aus heutiger Sicht unglaublich

Der nasse Fisch - Volker Kutscher

Der nasse Fisch
von Volker Kutscher

Gereon Rath wird von Köln nach Berlin versetzt, strafversetzt, da er jemanden erschossen hat. In Berlin fühlt er sich unwohl, wohnt zur Untermiete bei einer Witwe, die Trost sucht. Er kommt nicht, wie gewünscht, zur Kripo, sondern zur Sitte.

Sein dortiger Vorgesetzter, Bruno Wolter, hat seine eigene Art mit Kriminellen umzugehen. Einem Flüchtigen nimmt er eine Pistole samt Patronen ab, die im Verlauf der Geschichte der "running Gag" werden und mehrmals den Besitzer wechseln.

Ungefragt mischt Gereon sich in die Ermittlungen eines Mordfalls der Inspektion A unter Ernst Gennat ein. Den dortigen Oberkommissar Wilhelm Böhm macht er sich zügig zum Feind. Allerdings gefällt Gereon die Stenotypistin Charlotte Ritter, kurz Charly genannt.

Irgendwie schafft es Gereon doch zur Kripo. Zwischenzeitlich hat er den Unterweltboss Johann Marlow kennengelernt, wird auch Mabuse oder Dr. M. genannt. Gereon Rath steht nicht auf der Lohnliste von Marlow, hat zu ihm aber ein besonderes Verhältnis.

Eine unglaublich dichte Geschichte zum Ende der Weimarer Republik. Als Leser lernt man die Schattenseiten von Gereon kennen, kann sich aber dessen Charme nicht entziehen. Ganz besonders überraschend fand ich die Seite www.gereonrath.de Da hat sich jemand mit viel Liebe Gedanken gemacht.