Rezension

Authentisches, atmosphärisch dichtes historisches Hörbuch, sehr unterhaltsam.

Totenwinter -

Totenwinter
von Sabine Hofmann

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch!

"Totenwinter" von Sabine Hofmann ist als ungekürztes Hörbuch bei Aufbau Audio erschienen und hat eine Laufzeit von 8 Stunden, 39 Minuten.
Das Hörbuch wird gesprochen von Rebecca Veil.
Es handelt sich um den zweiten Teil der Serie um Edith Marheineke, die man aber auch ohne Kenntnis des Vorängerbandes problemlos hören bzw. lesen kann - ich als Neueinsteiger hatte an keiner Stelle das Gefühl, mir würden entscheidende Informationen fehlen!

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, 1947 in Bochum. Die Not ist groß, es fehlt an Lebensmitteln und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Die Männer sind häufig noch in Kriegsgefangenschaft oder kommen traumatisiert heim, und auch die Frauen und Kinder haben sich verändert.
Edith hat eine Anstellung als Vorzimmerdame beim Anwalt Pohlmann gefunden. Einer der Besucher, der Journalist Leo Mantler, macht Edith schöne Augen. Aber meint er es ehrlich oder hat er vor, Pohlmann durch Edith auszuspionieren? Denn irgendwie scheint dieser mehr zu wissen über einen Mordfall - ein Toter wird in einem Eisenbahnwaggon aufgefunden, an seinen Händen klebt Milchpulver. War er in Schwarzmarktgeschäfte verwickelt?

Sabine Hoffmann hat einen Schreibstil, der mich die bittere Kälte und den allgegenwärtigen Hunger deutlich hat spüren lassen, und Rebecca Veil haucht den Charakteren mit ihrer Stimme und der sehr gelungenen Lesern noch mehr Leben ein und verleiht dem historischen Roman die passende Atmosphäre.

Edith ist eine sympathische, resolute junge Frau, die ihren Weg geht.
Pohlmann mochte ich nicht so arg und zu ihm blieb stets eine gewisse Distanz.
Mantler ist eigentlich ein netter Typ, aber sein Beruf treibt ihn bisweilen zu unethischen Handlungen. Somit habe ich ihm nie so ganz über den Weg getraut.

Mir hat das Hörbuch gut gefallen, allerdings ist der Spannungsbogen nicht sehr hoch - die Klassifizierung als Roman passt, der Schwerpunkt liegt hier nicht auf dem Mordfall und den Ermittlungen, sondern eher auf der allgemeinen Lage und dem Leben der Menschen in der Nachkriegszeit mit all seinen Nöten und Sorgen.

Ein authentischer Roman, eine angenehme Stimme und prima Unterhaltung - klasse Lektüre für

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