Rezension

Autobiographie und Familiengeschichte

Hope Street -

Hope Street
von Campino

Bewertet mit 4 Sternen

Es handelt sich bei "Hope Street" um eine vollständige Lesung der Autobiographie von Campino. Gelesen vom Autor. Ich fand seinen Vortrag genau richtig in Aussprache (deutlich), Geschwindigkeit und Emotionalität (nicht zu viel, nicht zu ​wenig).

Das Hörbuch ist eine mp3-CD, also von herkömmlichen CD-Playern NICHT abspielbar, mit entsprechender Hardware aber problemlos auf ein mobiles Abspielgerät übertragbar.

 

Es sollte ein Buch über Fußball und den Liverpool FC werden, ist dann aber doch eine Autobiographie geworden, die allerdings immer wieder Bezug nimmt auf Campinos Liebe zum LFC. Campino berichtet so ausführlich aus seinem eigenen Leben und der eigenen Familiengeschichte wie nie zuvor. Als Leser erfährt man viel über die Geschichte der Familie Frege, etwas weniger über den Campino von heute. Die deutsch-englische Familiengeschichte fand ich sehr interessant, aber es wirkt fast so, als würde Campino sich dahinter verstecken, um wenig über sein erwachsenes Ich preisgeben zu müssen. Bei der Schilderung seines Jet Set-Lebens schwankte ich bei der Einschätzung zwischen überheblich, weltfremd, aber immerhin auch ehrlich.

Über Die Toten Hosen erfährt man ebenfalls wenig. Das ist ok so – im Mittelpunkt steht Campinos Leben vor und neben der Band. Eine interessante, persönliche Ergänzung zur autorisierten Band-Biographie von Philipp Oehmke aus dem Jahr 2014.

 

Das Buch erscheint zeitgleich auch als Print und eBook im Piper Verlag. Zwei Aspekte hat das Hörbuch dem Buch in geschriebener Form voraus: die von Campino und Kuddel eingespielten sechs Lieder ("Ferry Cross The Mersey", "Hope Street", "Long Way From Liverpool", "Penny Lane", "Poor Scouser Tommy", "You'll Never Walk Alone"), welche es in diesen Versionen meines Wissens nach nur auf dem Hörbuch gibt, und ein paar mehr private Fotos von Campino im Booklet.