Rezension

Bad Girl of Oz

Wretched -

Wretched
von Emily McIntire

Bewertet mit 5 Sternen

Bisher mein Lieblingsteil

„Wretched“ von Emily McIntire ist der dritte Band ihrer düsteren, von Märchen inspirierten Dark Romance Reihe.

Evelina Westerly ist das geheime Mastermind, welches dem Verbrecherclan ihrer irischen Mafiafamilie zu Macht und Erfolg verhilft. Ihr Vater repräsentiert zwar nach außen den starken Mann, aber ohne Evelinas Hilfe wäre er nichts. Dafür bleibt sie verborgen im Hintergrund und niemand ahnt, was sie wirklich tut. Im Verborgenen kann sie auch ihre Rachepläne an ihrer Schwester Dorothy fortführen, die sie für den Tod ihrer anderen Schwester Nessa verantwortlich macht, die für Evelina wie eine Mutter war. Doch als plötzlich ihr äußerst heißer One-Night-Stand als neuer Mitarbeiter ihres Vaters auftaucht, wird Evelina misstrauisch. Nick stört ihre gewohnte Ruhe und Professionalität, dabei ahnt sie noch nicht, dass er als verdeckter DEA-Agent genau sie im Visier hat.

 

Man kann die Bücher problemlos unabhängig voneinander lesen, da sie außer dem Grundmotiv keinen inhaltlichen Bezug zueinander haben. Dieser dritte Teil hat sich aber schnell zu meinem bisherigen Favoriten herauskristallisiert, da ich den Bad-Girl-Charakter von Evelina einfach liebe.

Die Charaktere sind wieder einmal allesamt morally grey, wodurch sie noch interessanter und facettenreicher werden. Der packende Schreibstil von Emily McIntire konnte mich absolut catchen, denn das gefährliche Versteckspiel von Nick und Evelina ist äußerst spannend.

Evelina agiert wie der Wizard of Oz im verborgenen Schatten und zeichnet sich durch eiskalte Skrupellosigkeit aus. Sie hat jedoch auch eine verletzliche Seite, die sie seit dem Tod ihrer geliebten Schwester fest in ihrem Inneren verschlossen hält. Ich finde einen weiblichen Gangsterboss absolut genial und im Vergleich zu ihrem machthungrigen Vater erkennt man schnell, wer hier der eigentliche Kopf ist. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man mit der eigentlich „Bösen“ mitfiebert und hofft, dass Nick und die „Guten“ keinen Erfolg haben. Dabei kann man hier keine pauschalen Schubladen öffnen, denn im Laufe der Handlung zeigt sich, wie schnell die Grenzen verschwimmen.

Der innere Kampf von Nick ist sehr gut beschrieben und mit der lodernden Chemie zwischen ihm und Evelina könnte man ein Inferno auslösen. Deshalb bleibt es durch alle überraschenden Twists hindurch hochspannend, welchen Weg unser Hauptfiguren einschlagen werden.

 

Mein Fazit:

Für mich bisher der beste Teil der Reihe und eine klare Leseempfehlung wert!