Rezension

Band 2 der Korff-Saga

Als die Hoffnung uns gehörte - Michael Wallner

Als die Hoffnung uns gehörte
von Michael Wallner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der österreichische Schriftsteller Michael Wallner wurde einst mit April in Paris zum internationalen literarischen Superstar. „Als die Hoffnung uns gehörte“ enttäuscht aber leicht, jedenfalls am Anfang. Es ist typischer Mittelteil der zu erwartenden Trilogie der Korff-Saga und hat auch nicht ganz den Drive seines früheren Romans „Die Frau des Gouverneurs“.

Natürlich ist deswegen noch kein schlechtes Buch, aber die Figuren erreichen den Leser manchmal nicht in der gewohnten Tiefe und ein großer Lesesog entsteht auch nicht. Das war früher ein wichtiges Merkmal des Autors.

 

Zu den gelungenen Passagen gehören die Abschnitte um Scarlett und ihre Erkrankung. Sie hat einen Gehirntumor und muss damit fertig werden, vermutlich bald zu sterben.

Die Beziehung zu ihrer großen Liebe Philipp ist davon beeinflusst. In Wien lässt sie sich von Dr.Freud behandeln.

 

Als Zeitportrait der zwanziger Jahre ist der Roman nicht zu verachten, da einige politische Strömungen der Zeit gut erfasst werden. Erstaunlich ist auch, wie viel man in diesem Buch herumkommt. Von New York nach Wien, Berlin, Bayern, Pennsylvania, sogar Havanna in Kuba.

Das Buch ist weder Top noch Flop. Man muss es nicht unbedingt lesen, aber man kann es ohne zu bereuen. Es wird auch sicher seine Leserschaft finden.