Rezension

Beeindruckend

Ich will doch bloß sterben, Papa - Michael Schofield

Ich will doch bloß sterben, Papa
von Michael Schofield

Bewertet mit 4.5 Sternen

Janni war schon immer ein komisches Kind. Sie konnte sehr früh sprechen und brauchte unentwegt Beschäftigung. Wie viele andere gleichaltrige Kinder hatte Janni ein paar imaginäre Freunde. Doch nach und nach wird klar, dass Janni anders ist. Mit anderen Kinder und deren Spielen kann sie nichts anfangen, wenn jemand ihre Freunde als "ausgedacht" bezeichnet, wird sie wütend. Doch erst als ihr Bruder geboren wird, eskaliert die Situation. Janni, gerade erst 5 Jahre alt, wird gewalttätig gegenüber dem Baby und auch den Eltern. Vor ihnen liegt ein langer Weg bis bei Janni schließlich die Diagnose "Schizophrenie" gestellt wird und die Familie Hilfe erhält.

In "Ich will doch bloß sterben, Papa" erzählt Michael Schofield die Geschichte seiner Tochter, seiner Familie. Doch es liest sich nicht wie andere "Schicksalsberichte", sondern wie ein Roman.

An so mancher Stelle wollte ich sagen "Mensch, Michael, hör auf damit", aber wie können wir als Außenstehende darüber urteilen? Ich bin sicher, dass es vielen Eltern so geht, dass sie glauben, sie seien die einzigen, die ihr Kind verstehen. Und so manchem wird es schon passiert sein, dass er seine eigene Schwäche für einen Moment über den Gedanken an die Familie gestellt hat.

Mich hat das Buch gefesselt und so habe ich die 330 Seiten in einem Zug gelesen.