beeindruckend wie bedrückend - ein einzigartiges Leseerlebnis!
Bewertet mit 4.5 Sternen
Für mich war Roman Ehrlichs "Das kalte Jahr" dahingehend eine echte Überraschung, dass es sich im Grunde gar nicht wirklich um einen Roman und schon gar nicht um eine Endzeit-Geschichte handelt, sondern vielmehr um eine Parabel für die Einsamkeit des Menschen, einhergehend mit der Geschichte eines jungen Mannes auf dem beschwerlichen Weg zurück zu sich selbst. Dabei geht es zuweilen recht surreal zu und die eingestreuten historischen Abrisse verwirren zunächst, aber trotz - oder gerade wegen - seiner verstörenden und verwirrenden, ja fragmentarischen Erzählweise bietet "Das kalte Jahr" eine Vielzahl von Lesarten und Deutungsmöglichkeiten an und hat mich nach Beendigung der Lektüre noch lange begleitet. Kein Buch für zwischendurch und als triviale Unterhaltung schon gar nicht geeignet, dafür aber eines der lohnenswertesten Debüts der letzten Jahre!