Rezension

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Beginnt ruhig, wartet aber mit einem überraschenden Ende auf

Endlich daheim. Thriller - Regina Nössler

Endlich daheim
von Regina Nössler

Kim ist ein ruhiges und nachdenkliches 13-jähriges Mädchen. Sie hat bis auf ihre Mitschülerin Merle keine wirklichen Freunde. Zudem ist sie etwas moppelig und zieht oft den Spott anderer Schüler auf sich. Kim kann sich erstaunliche Dinge merken und nimmt ihre Umwelt oft ganz anders war als ihre gleichaltrigen Mitschüler. Die Eltern sind geschieden und ihre Mutter berufstätig. Sie sorgt sich etwas um Kim und findet ihr Verhalten oft nicht normal. Ihre Schwester Felicitas, Kims Tante, hingegen sieht in Kim einen ganz normalen Teenager. Die beiden verstehen sich auch ausnehmend gut, denn auch Felicitas hat so ihre Probleme mit dem Leben. Sie ist eine noch recht erfolglose Künstlerin und ihre Beziehungen halten nie allzu lange.

Eines Tages kehrt Kim wie gewohnt von der Schule zurück und merkt zu ihrem Entsetzen, daß der Haustürschlüssel nicht mehr passt. Sie wohnt in einem Mehrfamilienhaus und gelangt einfach nicht ins Haus. Doch der Schrecken wird noch größer, als sie feststellt, daß auch die Klingelschilder mit den gewohnten Namen nicht mehr vorhanden sind. Der Name von Kim und ihrer Mutter steht nicht mehr auf einem Schild und auch die Klingelschilder ihrer Nachbarn sind verschwunden. Völlig andere Familiennamen stehen auf den Schildern. Dennoch ist es das richtige Haus, in dem Kim seit 5 Jahren wohnt. Was soll Kim nun tun? Ihre Mutter wird erst gegen Abend heimkehren, Tante Felicitas ist ebenfalls nicht in der Stadt. Zur Polizei mag Kim nicht gehen, weil sie denkt, daß diese sie nicht ernst nehmen würden. Kim zweifelt ja schon selbst an sich. Hat ihre Mutter recht und sie ist kein normales Mädchen? Kim irrt hungrig und müde durch die Straßen Berlins und gerät auch in Gefahr. Währenddessen grübelt sie verweifelt draüber nach, was geschehen sein mag.

Dieser Krimi beginnt ruhig und mysteriös und überrascht mit einem tollen Ende, das aber absolut schlüssig ist. Der Schreibstil läßt sich gut lesen, hat zwar hin und wieder auch seine Längen, da der Leser an allen, auch manchmal zusammenhangloseren, Gedanken von Kim teilhaben kann. Als Leser kann man jedoch wunderbar miträtseln und wird hier und da vielleicht auch aufs Glatteis geführt, denn das überraschende Ende kann man absolut nicht erahnen.