Bei Pannen irgendwo in der Wildnis kommt Rettung durch Gummiringe, Duct Tape oder einen Müllsack ...
Bewertet mit 5 Sternen
Die weitgereisten Wanderschuhe fallen grundsätzlich irgendwo in der Wildnis auseinander, nicht dort, wo man sich vielleicht Sekundenkleber besorgen könnte. Mit Wäscheklammern, Duct Tape oder Haargummis im Gepäck dagegen hätte man sich fern der Zivilisation aus so mancher Backpacker-Not retten können. Wer aus dem 2. Band der Lifehacks von Dumont den Ankerstichknoten lernt, um zwei Gummiringe miteinander zu verbinden, kann mit dem entstandenen achtförmigen Ring so einiges reparieren oder befestigen. Rucksack- und Fahrradreisende werden hier eingeführt in die grundlegende Kunst des Kartenlesens und des Packens, lernen die Zwiebeltechnik zur Temperaturregelung kennen und wie müffelnde Wanderkleidung wieder stadtfein wird. Wie man im Notfall einen Fisch fängt, ausnimmt und – über offenem Feuer - gart, sollte sich jeder Abenteurer rechtzeitig aneignen. Die Kunst der Wettervorhersage per Wolkenbeobachtung und die Heilkraft des Gänseblümchens fand ich für Wanderer und Radler sehr brauchbar. Wandern mit Kindern wird ebenso wenig vergessen wie Feuermachen und Verhalten bei Gewitter.
Die gesammelten Lifehacks sind humorvoll illustriert, dabei überwiegen – wenig überraschend – grüne Farbtöne. Tipps und Tricks werden nicht nur aufgelistet, sondern zumeist plausibel erklärt. Natürlich ist auch in diesem Band wieder etwas fürs B.llshit-Bingo dabei. Welcher zwanzigjährige Weltenbummler verfügt heute noch über Filmdosen zum Verpacken seines Kleinkrams – und wie konnte ich eigentlich jahrelang zum Campen fahren, ohne an eine Küchenreibe als Streuscheibe für die Zeltbeleuchtung zu denken?
Aber Spaß beiseite und zurück zum Buch: das Verschlussgummi am hinteren Buchdeckel zieht sicher neugierige Blicke an – und die Tipps im Buch sind zum großen Teil vernünftig.