Rezension

Bekannte Liebesgeschichte, aber nicht langweilig

Ein Weihnachtswunder kommt selten allein -

Ein Weihnachtswunder kommt selten allein
von Dolores Mey

Bewertet mit 4 Sternen

Rebekka ist schon seit ewigen Zeiten in ihren besten Freund Clemens verliebt. Am Abend der Abifeier ist es dann so weit. Als Rebekka den scheinbar betrunkenen Clemens nach Hause bringt schlafen sie miteinander. Zu ihrer Ernüchterung, denkt er an eine andere. Daraufhin hat sie einen One-Night-Stand. Die nächsten Tage wartet Rebekka auf Clemens Nachricht, doch als sie feststellen muss, dass er sich nicht erinnert, geht sie für ihre Ausbildung nach Berlin. Dort erfährt sie von ihrer Schwangerschaft.

Sechs Jahre später. Rebekka kehrt nach Kassel zurück und wird dort zum Klassentreffen eingeladen. Sie trifft erneut auf Clemens und die beiden bilden ihre Freundschaft neu. Doch was passiert, wenn alle Geheimnisse ans Licht kommen? Und welche Rolle spielt Clemens Familie?

 

Der Roman besticht durch seinen flüssigen und lockeren Schreibstil. Schön ist, dass die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird. So weiß man, was beim anderen gerade passiert und wie sie zu verschiedenen Einschätzungen und Beweggründen kommen.

Die Charaktere gefallen mir alle sehr gut, auch wenn ich mit dem jungen Clemens so meine Schwierigkeiten hatte und auch mit der Aktion seiner Schwester später nicht einverstanden bin.

Rebekka muss durch die Schwangerschaft schneller erwachsen werden als es ihr vielleicht lieb ist. Aber das gelingt ihr sehr gut. Sie ist eine tolle und verantwortungsbewusste junge Mutter. Berlin hat Rebekka gut getan, denn sie findet zu sich selbst und aus dem grauen Mäuschen wird eine junge Frau.

Clemens denkt zu Beginn nicht wirklich nach und wird durch andere Körperteile gesteuert. Aber auch er entwickelt sich weiter und wächst an seinem Schicksalsschlag.

Elias ist ein aufgeweckter kleiner Junge. Er benimmt sich selten daneben und hängt sehr an seiner Mutter und deren Berliner Mitbewohner.

Die Nebencharaktere sind der Autorin ebenfalls gut gelungen und sie sorgen an den richtigen Stellen für etwas Witz.

Besonders hervorzuheben ist der Familienzusammenhalt in Rebekkas aber vor allem in Clemens Familie, der aber neu hinzukommende Personen nicht ausschließt.

 

Insgesamt ist das Buch eine süße Liebesgeschichte, in der mir aber in Anbetracht des Titels Weihnachten etwas zu kurz kam. Trotz klassischer Liebesgeschichte und vorhersehbarem Ende, eignet sich die Geschichte aber für ein paar gemütliche Lesestunden.