Rezension

bemerkenswertes Debüt

Schicksalsspieler - Tina Janik

Schicksalsspieler
von Tina Janik

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Wenn die Liebe eine Naturgewalt ist, ist dann eine Windrose zarte Liebkosung? Ein Vulkanausbruch leidenschaftliche Begierde? 
In Japan gibt es einen sehr alten Buddha. Über seinem Haupt befand sich eine herrliche Tempelhalle, die die erste Sturmflut mit sich riss, und auch den zweiten Tempel verleibte das Meer sich ein. Also beschlossen die Menschen, ihren Buddha unter freiem Himmel anzubeten, und fortan blieb die Flut aus. 
Musste die unheilvolle Liaison zwischen Tempel und Meer erst enden, um Buddha und Mensch glücklich zu machen? Auch Lola und Ryo stecken in einer solch fatalen Dreiecksbeziehung. Nacht für Nacht sehnen sie sich nacheinander. 
Doch es liegen Kontinente zwischen ihnen. Bedeuten diese eine unüberwindbare Distanz oder sind Lola und Ryo tatsächlich füreinander bestimmt?  (Quelle: Schwarzkopf & Schwarzkopf)

Meine Meinung:

Immer wieder träumt Lola diesen einen Traum in dem sie Ryo begegnet. Er scheint eine regelrechte Maggie auf die flippige Lola auszuüben, er der eher ruhig, unnahbar und doch anziehend wirkt.

Die beiden verbindet etwas Besonderes, ob man es Liebe nennen kann, wer weiß das schon. Sie ziehen sich an und stoßen sich ab, sind unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und beide wünschen sie sich nichts sehnlicher als eine feste Beziehung. Sie haben aber beide genau davor Angst. Während Lola sich in One-Night-Stands stürzt, trauert Ryo seiner verstorbenen Mutter nach.

Können Lola und Ryo ihre Ängste jemals überwinden? Oder leben sie einfach ihren Traum weiter? Sind sie am Ende vielleicht sogar füreinander bestimmt?

Der Roman „Schicksalsspieler“ stammt aus der Feder der Autorin Tina Janik. Es ist das Debütwerk der Autorin. Ein Buch in dem sie ihre Leser entführt, in das Innerste ihrer Protagonisten, deren Seele.

Lola und Ryo sind zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur das sie männlich und weiblich sind, nein auch vom Wesen her unterscheiden sie sich grundlegend.

Lola ist eher eine aufgeweckte, flippige und energiegeladene junge Frau. Ryo hingegen wirkt ruhig, in sich gekehrt, ja teilweise richtig gehend kühl. Für Lola allerdings ist er der perfekte Mann, sexy und begehrenswert.

Doch genau das macht die beiden so interessant. Sie wirken authentisch und glaubhaft. Immer wieder nähern sie einander an, dann aber macht einer der beiden einen Rückzieher und sie gehen wieder auf Distanz. Beide aber träumen von Liebe, von einer Beziehung.

Dieses Innerste der beiden Protagonisten bringt Tina Janik wunderbar zur Geltung, bringt es glaubhaft rüber.

Neben den beiden genannten gibt es noch weitere Figuren, die eine Rolle im Roman spielen. Diese laufen aber eher nebenher, das Hauptaugenmerk liegt auf Lola und Ryo.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, klar und sehr gut lesbar. Die vorkommenden erotischen Szenen beschreibt sie sehr einfühlsam.

Die Handlung zieht den Leser in seinen Bann und ist Besonders. Es geht um Ängste, Träume, Verletzlichkeit und innere Konflikte. Man muss hier quasi auch mal zwischen den Zeilen lesen. Und manchmal sollte man sich von Träumen lösen und die Wirklichkeit leben.

Besonders schön fand ich die Szenen in Japan beschrieben. Man bekommt als Leser viele Eindrücke geliefert, man merkt regelrecht die Autorin kennt das Land und möchte es an den Leser weitergeben.

Fazit:

„Schicksalsspieler“ von Tina Janik ist ein bemerkenswertes Debüt.

Authentische aber ungewöhnliche Charaktere und eine gefühlvolle teils überraschende Handlung konnten mich fesseln und letztlich vollends überzeugen.

Ganz klare Leseempfehlung von mir!