Rezension

Berührend

Sterben im Sommer -

Sterben im Sommer
von Zsuzsa Bánk

Bewertet mit 4 Sternen

Einen letzten Sommer will die Autorin mit ihrem schwer kranken Vater und der Familie am Balaton verbringen, noch einmal Sonne, Wasser und Familie genießen. Doch es kommt anders. Der Vater muss ins Krankenhaus und ist auf dem Weg zu seiner letzten Reise.

Zsuzsa Bank erzählt in diesem Buch berührend vom Abschied von ihrem geliebten Vater, von Versuchen ihn noch zu retten, von schweren Entscheidungen. Soll man ihm noch eine Chemo zumuten oder ihn in einem Hospiz sterben lassen? Die Familie trifft auf einfühlsame Ärzte und gutes Pflegepersonal ebenso wie auf gefühllose Doktoren und unfreundliche Pflegerinnen. Sie braucht Hilfe, doch die bekommt sie im Dschungel der Paragraphen nicht immer so schnell. wie es nötig wäre. Auch nachdem der Vater gestorben ist, wartet ein Wust von Entscheidungen und Anforderungen auf die Verwandten. Dabei wäre es viel wichtiger zu trauern und die Lage zu verarbeiten.

Dieses Buch ist sicher das persönlichste von Zsuzsa Bank. Sie beschreibt den Prozess des Abschiednehmens von einem geliebten Menschen realistisch und detailgenau. Ihre Sprache ist wie auch in ihren anderen Bücher sehr schön und klar, aber auch sehr berührend. Besonders ist mir ein Satz aufgefallen: "Ist dein Vater noch auf Erden?" fragt eine Freundin und das beschreibt diesen Schwebezustand zwischen Himmel und Erde sehr schön. Alle, die schon einmal in dieser Situation waren, werden Erlebnisse und Sätze wiedererkennen, die einen erschreckt haben oder fassungslos gemacht haben.

Ein Buch, das traurig macht, aber auch letztendlich Hoffnung gibt!