Rezension

Berührend, etwas dramatisch, herzergreifend, einfach wunderschön.

Die geheime Sprache der Liebe - Mia Sheridan

Die geheime Sprache der Liebe
von Mia Sheridan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Großes Gefühlskino, das mitten ins Herz trifft! Als Bree in der verschlafenen Kleinstadt Pelion ein Häuschen am See mietet, hofft sie, hier endlich die Ruhe zu finden, die sie so verzweifelt sucht. Dann trifft sie Archer Hale – einen jungen Mann, von dem die anderen Bewohner nur wissen, dass er zurückgezogen auf seinem Familienanwesen lebt und dass er bei einem Autounfall in der Kindheit sein Gehör und seine Stimme verloren haben soll. Doch als Bree sich bei einem Ausflug auf sein Grundstück verirrt und sich nervös stotternd dafür entschuldigt, antwortet er ihr …

In dem kleinen Städtchen Pelion landet Bree nach einer fast zweitägigen Fahrt von Cincinnati in Ohio. Dort mietet sie ein kleines Häuschen, ihr vorläufiges Zuhause für die nächste Zeit. Hier hofft sie, nach allem endlich Ruhe zu finden. Mit dabei ihr Hündchen Phoebs. Ja, es war eine Flucht, auf der sie sich befand. Eine Flucht vor ihren Albträumen, und mehr. Ihr Vater war bei einer Gewalttat ums Leben gekommen und sie hatte diesen Überfall wie durch ein Wunder überlebt. In ihrer neuen Nachbarschaft wohnt Anne, eine nette ältere Frau. Bree findet einen Job im Imbiss des Ortes. Sie ist eine ausgezeichnete Köchin. Was aber bleibt, sind ihre nächtlichen Panikattacken, ihre Ängste. Im Supermarkt macht sie das erste Mal Bekanntschaft mit Archer Hale. Hier erfährt der Leser das erste Mal, dass Bree die Gebärdensprache beherrscht. Ihr Vater war taub gewesen. Während die Leute Archer meiden, er sie aber auch, scheut Bree nicht den Kontakt zu ihm. Dann ist da noch Travis, ebenfalls ein Hale, Officer der Stadt. Dieser zieht gleich sämtliche Register, um bei Bree zu landen.
Wechselweise wird die geschichte von Bree und Archer erzählt. In Rückblicken erfährt man Archers früheres Leben, seine Kindheit mit den Eltern, den Verlust und Leid. Warum müssen Kinder (fast) immer die Leidtragenden sein?
Brees Leben wurde durch den gewaltsamen Tod ihres Vaters erschüttert. Bei Archer ereignete sich etwas ähnliches.
Warum Archer Hale so abgeschottet lebt, wie er aufgewachsen ist, das alles erfährt Bree Prescott im Laufe der Zeit. Sie findet Zugang zu ihm.
Zwei zerbrochene Seelen heilen sich gegenseitig.
Mia Sheridan, eine Autorin, die eine ganz besondere Art besitzt zu schreiben. Man muss den Zusammenhang verstehen, warum sie manche Szenen wiederholt. Das gehört zur Geschichte!
Neben den beiden Hauptcharakteren Bree und Archer gibt es noch einige Nebencharaktere, die ebenfalls authentisch und lebendig dargestellt werden. Authentische Charaktere, eine komplexe Geschichte, Romantik vermischt mit einer Prise Erotik Die Liebesszenen sind gut beschrieben, ohne jedoch geschmacklos zu werden. Alles zusammen machen das Buch zu einem Lesehighlight. Erwähnenswert der Handlungsort als auch die Landschaft. Man fühlt sich direkt vor Ort. Es gibt Passagen im Roman, die sehr emotional sind. Letztendlich lösen sich zum Ende der Geschichte die Verwicklungen auf. Auch wenn manches vorhersehbar war, das Ende kam viel zu schnell, und die Auflösung war dann doch eine kleine Überraschung.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, mit Happy End? ☺

In schöner Sprache, flüssigem Schreibstil wird hier eine etwas andere Liebesgeschichte zweier Menschen erzählt, deren Seelen verwundet, sich gefunden haben. Einfach ganz viel Gefühl steckt in "Die geheime Sprache der Liebe".