Rezension

Berührend und nachvollziehbar

Die Zeit der Hoffnung -

Die Zeit der Hoffnung
von Bettina Pecha

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Buch, das die Stellung der Frau in den 1950er und 60er Jahren authentisch beschreibt

Katharina zieht mit ihrer kleinen Familie nach West-Berlin und lernt hier die Buchhändlerin Marion kennen, mit der sie sich schnell anfreundet. Deren Freund Claus lebt allerdings im Ostteil der Stadt und weigert sich, zu ihr in den Westen zu ziehen, da er an eine endgültige Teilung der Stadt nicht glaubt.

Auch in diesem zweiten Teil der Wirtschaftswunder-Saga ist es Bettina Pecha sehr gut gelungen, den Leser in die späten 1950er und frühen 60er Jahre eintauchen zu lassen. Lebendig wird der Zeitgeist wiedergegeben, der diese Epoche geprägt hat. Die Stellung der Frau, für die Gleichberechtigung noch in weiter Ferne lag, ist gekonnt und nachvollziehbar in Szene gesetzt.

Die Teilung Berlins in die verschiedenen Sektoren und der plötzliche Mauerbau, bei dem Menschen unwiderruflich getrennt wurden, riefen bei mir Erinnerungen hervor, da ich dieses in meiner Kindheit miterlebt habe. Ebenso ist mir in Erinnerung, das eine ledige Mutter, wie in diesem Roman Lisa, von allen Seiten diskriminiert wurde.

Auch dieser zweite Band der Wirtschaftswunder-Saga ist sehr berührend. Die verschiedenen Charaktere sind einfühlsam beschrieben. Der Schreibstil führt flüssig durch diesen Roman, in den die Autorin gekonnt historische Persönlichkeiten der damaligen Zeit mit eingebaut hat.

4 Sterne und eine Leseempfehlung.