Rezension

Berührendes Weihnachtsbuch

Stille Nacht
von Jerry B. Jenkins Dallas Jenkins

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist der 24. Dezember um 8.15 Uhr.

Lefty schläft in seinem Auto. Kamal weckt ihn, damit Lefty zur Arbeit gehen kann. Es wird sein letzter Arbeitstag in der Firma sein.

Kirk ist Besitzer eine Tankstelle. Sein jugendlicher Angestellter hat sich krankgemeldet. Deshalb begibt er sich selbst zur Tankstelle, um sie zu öffnen.

Eva hat den heutigen Tag auserkoren, um Selbstmord zu begehen. Zuvor will sie noch alles in der Wohnung in Ordnung bringen.

Mary bringt ihren 6-jährigen Sohn Jacob zur Schule. Ihr Mann Rick ist seit genau einem Jahr im Pflegeheim.

Mitch ist Jugendpfarrer. Er soll mit einigen Jugendlichen ältere Geschwister besuchen und dort Weihnachtsliedersingen. Ihm fehlt Rick, der mit seinem Elan andere mitreißen konnte. Er war vor einem Jahr mit Rick unterwegs, als ein betrunkener Autofahrer in ihr Auto raste.

Sechs unterschiedliche Schicksale werden in diesem Buch zu einer Weihnachtsgeschichte der anderen Art verknüpft. Jeder hat für diesen Tag seine eigenen Pläne gemacht, deren Ablauf ich zu bestimmten Uhrzeiten nachlesen kann. Dann aber begegnen sich nicht nur Lebenswege. Plötzlich wird das Weihnachtsgeschehen für jeden von ihnen auf andere Art lebendig. Was als sinnlos galt, zeigt unerwartete Ergebnisse. Missstände führen zu neuen Einsichten. Der Glaube, der verloren war, findet zurück zu den Wurzeln.

Das Buch ließ sich zügig lesen. Der Schriftstil ist dem Genre angemessen. Dabei wurde viel Wert auf die Darstellung der Psyche der Protagonisten gelegt. Lebensbilder und Motive wurden ausgeleuchtet, ohne zu weit in die Vergangenheit zu schweifen. Die Darstellung der Emotionen geschah nicht nur durch passende Wortwahl, sondern wurde durch das Handeln der Personen vertieft. In den wenigen Gesprächen überwiegen leise Worte und vorsichtige Formulierungen.

Das Cover gibt die Weihnachtsstimmung gut wieder.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die tiefgründige Geschichte hat mich bewegt, weil sie zeigt, wie auch kleine Gesten Leben ändern können.