Rezension

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Besser als sein Vorgänger

Phoenix - Erbe des Feuers - Ann-Kathrin Karschnick

Phoenix - Erbe des Feuers
von Ann-Kathrin Karschnick

Bewertet mit 4 Sternen

Cover

Das Cover ist wunderhübsch gestaltet und im Vergleich zu seinem Vorgängerband dieses Mal in Blau gehalten. Stand Tavi auf dem Cover des 1. Bandes noch allein auf den Dächern Hamburgs, ist sie nun in Gesellschaft ihres Geliebten Leon, der nun selbst ein Seelenloser ist. Wie im Hintergrund unschwer zu erkennen ist, hat sie ihre Reise nach Paris verschlagen.

Die Story:
Tavi und Leon flüchten sich nach Frankreich und hoffen darauf, dort ein ruhigeres Leben als in Hamburg führen zu können. Leider ist genau das Gegenteil der Fall...
Frau Karschnick konfrontiert den Leser mit ausgefallenen Idee rund um die Seelenlosen und die mit Steampunk angehauchte Tesla-Welt. Außerdem gibt es endlich auch Erklärungen zu den Ursprüngen und Hintergründen. 
Meiner Ansicht nach wären sie für ein besseres Verständnis schon im 1. Teil hilfreich gewesen. Die Hinweise waren im Vorgängerband leider so unzureichend, dass meine Vorstellungen über die Zusammenhänge besonders an einem Punkt falsch waren. Das hat mich kurzzeitig richtig aus dem Konzept gebracht und ich musste erst einmal umdenken.

Die Charaktere:
In "Phoenix" findet der Leser viele verschiedene und interessante mystische Wesen. Die Vielfalt ist wirklich erfrischend und es macht Spaß sie alle kennenzulernen.
Die beiden Hauptcharaktere Tavi und Leon erfahren, dass ein Liebeszauber sie aneinander bindet. Aber das kann sie nicht davon abhalten, zusammen für das Richtige einzustehen und gemeinsam zu kämpfen. Und letztendlich obsiegt eben doch die Liebe. :)
Zu Beginn des Buches holt die Autorin die Tavi-Keule raus und zeigt sie mal wieder von ihrer unangenehmsten Art. Sie ist zu impulsiv und kommt mir stellenweise wie ein wankelmütiges Kind vor. Als es aber ordentlich "was zu tun" gibt, rückt Tavis Eigenart glücklicherweise wieder in den Hintergrund. 
Leon sollte meiner Meinung nach noch viel mehr aus sich heraus kommen. Irgendwie macht er auf mich den Eindruck als wäre er Tavis Schoßhündchen. 
Richtig warm werden kann ich mit den beiden Hauptprotagonisten leider immer noch nicht. Da haben es mir eher die Nebencharaktere (z.B. Eleazar) angetan.

Der Schreibstil:
Die Geschichte ist spannend geschrieben und man will unbedingt weiter lesen und möglichst nicht das Buch zur Seite legen.
Frau Karschnick lässt den Leser wieder im Wechsel zwischen Tavi und Leon auf das Geschehen blicken. So erhält er durch den ständigen Perspektivwechsel einen besseren Rundumblick.
Ein kleiner Negativ-Punkt ist mir allerdings aufgefallen: Stellenweise sind die Dialoge nicht passend aufeinander abgestimmt. Denn zwischen die Aussagen der Protas hat die Autorin häufig absatzlange Gedankeneinschübe gepackt, mit denen sie allerdings ab und an den Faden zum Dialog verliert. Aufgrund dessen liest es sich nicht ganz so rund.

Das Ende:
Wir erleben hier ein traurig schönes Ende, das so herzergreifend ist, dass man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht.

Fazit:
Mit einer erfrischenden Vielfalt an mystischen Wesen und ausgefallenen Ideen entführt uns die Autorin in das Reich von Nicolas Tesla.

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de