Rezension

Bewegend und melancholisch

Nie mehr Nacht - Mirko Bonné

Nie mehr Nacht
von Mirko Bonné

Bewertet mit 3.5 Sternen

Markus Lee hatte eine sehr enge Beziehung zu seiner Schwester. Ja, genau hatte, denn Ira hat Selbstmord begannen und Markus muss nun ohne sie weiterleben.Von Beruf Zeichner erhält er den Auftrag, in der Normandie Brücken zu zeichnen, die im 2. Weltkrieg eine Bedeutung hatten. Er nimmt seinen 15jährigen Neffen mit auf die Reise. Beide haben den Tod ihrer Mutter bzw. ihrer Schwester noch nicht verarbeitet und leiden. So schwebt Ira als Geist durch die Geschichte und begleitet die beiden auf deren Reise durch Frankreich.

Mirko Bonné ist mit diesem Buch wahrlich ein Meisterwerk gelungen, das mich von der ersten Seite an fesselte. Die Geschichte über den Verlust eines geliebten Menschen verwebt sich genial mit der Tragödie des 2. Weltkrieges; Handlung und Erinnerung gehen miteinander einher und faszinierten mich als Leserin ein aufs andere Mal. Mal melancholisch, mal sehr feinfühlig dann wieder sehr eindringlich erzählt Bonné, die Lebensgeschichte einer toten Frau, die eine große Leere zurückließ im Leben ihrer Angehörigen.

Insgesamt sehr lesenswert, wenn auch nicht perfekt, so doch sehr eindringlich und nachdenklich stimmend.