Rezension

Bewegende Geschichte

Schatten ohne Licht: Roman - Marcus Theis

Schatten ohne Licht: Roman
von Marcus Theis

Bewertet mit 5 Sternen

Flucht ohne Hoffnung?

Seonghans und Jeongahs Heimat ist ein kleines Dorf in Nordkorea. Die Kindheit der beiden ist geprägt von Hunger, Kälte und harte Arbeit. Im Vordergrund stehen Kommunismus und Militär, doch auch regelmäßige öffentliche Hinrichtungen prägen das Land. Die Geschwister müssen mit ansehen, wie ihr Großvater den Hungertod stirbt, nachdem er jahrelang für das Land gekämpft und ein treuer Anhänger des Geliebten Führers war. Erste Zweifel am System kommen auf. Gerne wären sie frei wie ein Vogel, der in den Süden fliegt. Doch nur abseits belebter Pfade können die Geschwister ungestört und frei darüber diskutieren. Über die andere Welt, außerhalb ihrer „Mauern“, wo es Essen und Strom im Überfluss gibt. Bestärkt wird Seonghan durch einen Militärkamerad. Er schwärmt von der anderen Welt, die soviel mehr zu bieten hat wie das Leben, dass sie beide kennen. Dann erhalten sie die Gelegenheit zur riskanten Flucht. Wird sie gelingen? Erwartet sie ein besseres Leben?

Der Autor beschreibt das Leben in Nordkorea anhand zweier befreundeter Bauernfamilien und spiegelt den Konflikt zwischen Träume und Wünsche und bedingungsloser Unterordnung deutlich wider. Es wird detailliert beschrieben, was passiert, wenn man sich nicht einfügt. Denn am Ende sind es Schatten ohne Licht.

Die Geschichte ist sehr bewegend und regt zum Nachdenken an.

Eine absolute Leseempfehlung.