Rezension

Bewundernswerter Weg raus aus der Krankheit

Lebenshungrig
von Laura Pape

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:
Ich selbst bin zwar nicht magersüchtig, interessiere mich aber stark für das Thema. So reale Themen wie Magersucht, Amokläufe etc. eben. Zu dem leidet oder litt (man ist sich nicht ganz sicher) eine gute Freundin unter Magersucht, wenn auch nicht so extrem wie die meisten. Auf jeden Fall ist es ja nicht das erste Buch mit dieser Thematik welches ich lese. Aber es ist erst die zweite Biographie sag ich jetzt mal. Ich war richtig gespannt auf das Buch und habe es mir sofort am Erscheinungstag bestellt. Zu dem war mir die Autorin nicht unbekannt. Immerhin hat sie selber einen Blog und ist sogar Leserin bei mir. Nun hat also dieses Buch seinen Weg zu mir gefunden und ich konnte gar nicht aufhören mit dem Lesen, als ich es einmal angefangen hatte. Ich hoffe immer, durch diese Bücher vielleicht einen besseren Einblick in die Sichtweise von Magersüchtigen zu bekommen. Und tatsächlich kann ich irgendwie besser verstehen, wie solche Menschen ungefähr denken. Glaube und hoffe ich zumindest. Es war mal wieder wirklich interessant und spannend. Ich konnte das Buch nicht weglegen und musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Zudem gibt es noch Rückblicke von Freunden und Familie, die auch wirklich gut schildern, wie sich die Personen gefühlt haben und was sie dachten. Außerdem wurde das Buch in drei Teile aufgeteilt: "Fallen", "Kämpfen", "Leben". Man wusste also genau in welchem Stadium Laura war und dass hat es einem mitunter einfacher gemacht, nachzuempfinden. Die Geschichte des Buches ist klar und die Message ist zumindest bei mir angekommen. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob es nicht doch erst mal triggernd wirkt. Es war wirklich richtig fesselnd, Lauras Geschichte ist total interessant und man fiebert einfach mit und hofft einfach, dass es ihr bald besser geht. Sie kam auch nie irgendwie unsympathisch rüber oder so. Keine Situation wo ich dachte: "Was tust du da Mädchen?" Ich zumindest wusste ja, dass sie nicht die Einzige mit der Krankheit ist, die so handelt. Man kann das halt einfach nicht vergleichen und nachempfinden wie sich Magersüchtige fühlen und empfinden. Meistens merken es die Betroffenen ja wirklich erst dann, wenn sie ganz unten angekommen sind. Was mich wirklich begeistert hat war, dass sie tatsächlich geheilt ist. Die Bücher die ich gelesen habe, haben alle mittendrin oder vor Beginn einer Therapie aufgehört. Dieses nicht. Hier ist zum ersten Mal ein Ausweg geschildert und genau das gefällt mir so. Natürlich hat Laura auch erst mal den ein oder anderen Rückfall erleiden müssen, ganz ohne geht es nicht. Aber sie ist aufgestanden und hat weitergemacht. Auch wenn ich den Auslöser für den ersten Kampfeswillen nicht ganz verstanden habe. Und selbst wenn man nicht betroffen ist, so macht einem dieses Buch trotzdem Mut.

Die Autorin:

Laura Pape: Ein tolles Mädchen, dass genug Kampfgeist entwickelt hat und der Magersucht letztendlich entkommen konnte. Und, auch wenn es komisch klingen mag, ich bin sehr stolz auf sie. Für niemanden ist es einfach seine Sucht aufzugeben, auch wenn Magersucht etwas vollkommen anderes ist als zu rauchen. Für diesen Kampf braucht man Mut und den dazugehörigen Willen zu siegen. Ich weiß nicht, ob ich es an ihrer Stelle geschafft hätte. Das weiß wohl niemand. Aber sie gibt mir Hoffnung, dass meine Freundin und auch andere den Ausweg finden. Ich bewundere sie für ihre Stärke und ihren Sieg.

Zitate:

Es schmeckt einfach zu köstlich und weil wir so viel Spaß zusammen haben, denke ich auch gar nicht groß darüber nach, wie viel Nahrung ich dort in kürzester Zeit zu mir nehme. Warum sollte ich mir auch Gedanken darüber machen, wenn ich so glücklich bin? Ich lasse mir den Spaß doch nicht von blöden Kalorien verderben!

Meine Lügen sind so gut, ich glaube mir sie fast schon selbst.

Ich bin einfach nicht in der Lage, mich selbst zu einer größeren Nahrungsaufnahme zu zwingen, darum verringere ich meine Tagesration bald wieder, obwohl ich sogar mit den 700 Kalorien am Tag immer weiter an Gewicht verloren habe.

Warum kann sie nicht einfach fortgehen, die Magersucht? Warum kann es nicht irgendwelche verdammten Pillen dagegen geben?

Fazit:
Ein wirklich gutes und mitreißendes Buch mit einem tollen Ende. Die Autorin scheint wirklich die Erste zu sein, die beschreibt wie sie ihren Weg aus der Krankheit raus fand. Sowohl der Schritt an die Öffentlichkeit, als auch der Kampf gegen die Magersucht waren große Schritte. Hierfür mein voller Respekt und meine Bewunderung für diese Willensstärke. Laura Pape kann stolz auf sich sein und auf das, was sie erreicht hat. Ich wünsche ihr auf ihrem Weg weiterhin alles Gute und hoffe, sie konnte die ein oder andere Person mit ihrem Buch wachrütteln. Ihr Blog heißt übrigens soonthinly
Für dieses wirklich tolle Buch gibt es von mir 5 von 5 Schmetterlingen.