Rezension

Big Blues Favorit

Smaragour - Die Dracheninsel -

Smaragour - Die Dracheninsel
von Anja Habschick

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eldurskóla, die berühmte Drachenreiterschule auf der Insel Smara­gour, nimmt jedes Jahr nur wenige neue Schülerin­nen und Schüler auf. Der 12-jährige Jamie ist sich sicher, dass er dieses Jahr unter den Aus­er­wählten sein wird. Doch dann wird er nur als Hilfs­arbeiter in die Drachen­docks unter der Schule ab­kom­man­diert. So eine Un­ge­rechtig­keit! Die Arbeit in den Docks ist hart und ge­fährlich: riesige Drachen müssen ge­putzt und ver­pflegt werden, Tag und Nacht. Jamie ist wild ent­schlos­sen, zu be­weisen, dass seine magi­schen Fähig­keiten stark genug sind, um doch in der Schule als Drachen­reiter aus­ge­bildet zu werden. Als eines Tages ein Mäd­chen auf einem ver­letzten Drachen auf­taucht und eine ge­heime Bot­schaft hinter­lässt, bietet sich Jamie eine Chance. Ge­mein­sam mit seinen neuen Freun­den in den Drachen­docks, Tex und Noah, kommt er einem dunklen Ge­heimnis auf die Spur. Können die drei es auf­decken und so ihren Platz in Eldur­skóla er­gattern?

 

Rezension:

Endlich ist Jamie 12 geworden. Jetzt kann er die berühmte Drachen­reiter­schule Eldur­skóla be­suchen und die Familien­tradition fort­setzen. Schließ­lich war schon seine Groß­mutter eine be­rühmte Drachen­reiterin. Um so größer ist seine Ent­täuschung, als er er­fährt, dass er nicht als Drachen­reiter aus­ge­bildet werden soll. Statt­dessen soll er nur zum Drachen­pfleger aus­ge­bildet werden. Es setzt alles daran, allen zu be­weisen, dass er doch zum Drachen­reiter taucht. Un­er­wartete Er­eig­nisse lassen ihn und seine beiden neuen Freunde Tex und Noah hoffen, zeigen zu kön­nen, was in ihnen steckt.

Ein Junge kommt auf eine magische Internatsschule. Anders als in zahl­reichen ande­ren Büchern weiß Anja Habschicks Prota­gonist aller­dings schon immer, dass er mal auf diese Schule kom­men will. Über­ra­schend ist für ihn nur, dass es an dieser Schule eine aus­ge­prägte 2-Klassen-Ge­sell­schaft gibt: Drachen­reiter­schüler und solche Schüler, die als Hilfs­kräfte aus­ge­bildet wer­den. Und leider ge­hört der Prota­gonist zu letz­teren. Nicht nur der Unter­richt unter­scheidet sich grund­legend, selbst Schlaf­räume und Ver­sor­gung sind deut­lich schlich­ter als die der Drachen­reit-Schüler. Wäh­rend das Aben­teuer, das Jamie und seine Freunde er­wartet, interes­sant und gut ge­lungen ist, hätte der Hand­lungs­welt nach meinem Ges­chmack deut­lich mehr Augen­merk ge­schenkt wer­den dürfen. Der Prota­gonist wird – in der­arti­gen Stoffen eigent­lich schon eine Aus­nahme – von seinen Eltern zur Schule ge­bracht. Dazu be­nutzen sie von Glas­gow aus ein Wasser­flug­zeug. Im Gegen­satz zu bei­nahe allen Drachen­reiter-Ge­schichten, die ich kenne, handelt es sich also um eine Urban Fan­tasy, viel­leicht auch eine Parallel­welt-Fan­tasy. Ob die nor­malen Men­schen in dieser Welt von der Exi­stenz von Magie und der Drachen wissen, bleibt näm­lich offen. Auf­fällig und in diesem Zu­sam­men­hang un­ge­wöhnlich ist, dass es auf Eldur­skóla moderne Technik gibt und diese sogar inten­siv ge­nutzt wird. Auch der Grund für die Ab­wer­tung aller Nicht-Drachen­reiter-Schüler wird in diesem Band nicht dis­kutiert. Bei einer Regie­rung, die er­wähnt wird, bleibt un­klar, ob es sich um eine Regie­rung der magi­schen Ge­sell­schaft oder die eines (Muggle-)Landes handelt. In dieser Hin­sicht er­hoffe ich mir von den folgen­den Bänden noch einige Auf­klärung, die die ansons­ten ge­lungene Story ab­runden würde.

Die Autorin folgt erzählerisch stets ihrem jungen Protagonisten.

 

Fazit:

Ein interessantes jugendliches Fantasy-Abenteuer, bei dem allerdings die Hand­lungs­welt recht blass bleibt.

 

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