Rezension

Bis an alle Grenzen ...

Der Atem der Welt - Carol Birch

Der Atem der Welt
von Carol Birch

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist mit Sicherheit ein wichtiges und auch ein gutes Buch, aber meine Nerven hat es arg strapaziert und ich war einfach nur froh, als es vorbei war.

Seine furchtlose Begegnung mit einem Tiger ist für den kleinen Jaffy der Wendepunkt in seinem Leben. Er begegnet Mr. Jamrach und er begegnet Tim und die Weichen für sein weiteres Leben sind gestellt. Jaffy erzählt seine Geschichte in der Ich-Form. Die spannende Abenteuer-Geschichte, die in drei Teile aufgeteilt ist, beginnt in den Kloaken Londons, wo Jaffy aufwächst. Seine Kindheit und auch die langsame Annäherung zwischen Jaffy und Tim, der zu seinem besten Freund avanciert, werden sehr eindrucksvoll und auch kurzweilig geschildert.

Der Schreibstil ist mir persönlich schon hier teilweise zu opulent und überladen. Carol Birch erzählt mit vielen Worten wenig, sie beschreibt sehr ausführlich. Mancher mag es, ich mag es nicht so gerne.

Im 2. Teil geht es dann auf See. Die Atmosphäre wird sehr gut eingefangen, der Walfang wird detailliert und spannend beschrieben, aber so wie es auf See eine Flaute gibt, gibt es sie auch in diesem Buch. Ich habe einige Seiten quer gelesen, weil es mir einfach zu langweilig war. Die Beschreibungen wiederholten sich, ich konnte eintauchen in Jaffys Gedankenwelt, aber das zog sich für mein Empfinden viel zu sehr in die Länge.

Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm, denn dann wurde die Geschichte so richtig heftig. So wie die Schiffbrüchigen an ihre Grenzen kamen, war es auch für mich grenzwertig. Denn das „Unfassbare“, wie es im Klappentext genannt wird, nahm für mich zu viel Raum ein. Wollte ich das wirklich in allen Einzelheiten lesen? Nein, auch hier habe ich einige Seiten nur quer gelesen, weil es mir zu viel wurde.

Das Ende hat mich dann wieder etwas versöhnt, es war wie ein Herunterkommen von einem ganz bösen Trip.

Es ist mit Sicherheit ein wichtiges und auch ein gutes Buch, aber meine Nerven hat es arg strapaziert und ich war einfach nur froh, als es vorbei war.