Rezension

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Bisher schwächster Band der Reihe

An Bord der Smaragdsturm - Michael J. Sullivan

An Bord der Smaragdsturm
von Michael J. Sullivan

Bewertet mit 3.5 Sternen

An Bord der Smaragdsturm ist der vierte Band der deutschen Übersetzung der Riyria-Revelations. Jeder Band der Reihe ist in sich abgeschlossen. Insgesamt erzählen die Bände aber eine fortlaufenden Geschichte. Im Mittelpunkt der Reihe steht der Diebesbund Riyra. Dieser besteht aus der stolzen Zahl von zwei Mitgleidern. Ex-Gladiator Hadrian ist primär der mächtige Schwertkämpfer, während Royce eher der Typ schlösserknackender Schurke ist, dem man seine teilweise elische Abstammung nicht ansieht. Nachdem die beiden Hauptprotagnisten es im ersten Band mit Prinzessin Arista von Melengar zu tun bekamen, haben sie sich von "einfachen" Dieben zu einer Art Agenten des Königreichs weiter entwickelt. Die vierte zentrale Figur der ersten Bände ist der Zauberer Esrahaddon, der das Ziel verfolgt das alte Imperium wieder auferstehen zu lassen, indem er den Erben des Halbgottes Novron findet.

 

Am Anfang dieses Bandes steht ein Mordanschlag auf Esrahaddon. Mit seinen letzten(?) Worten erklärt er Arista, dass sie den Erben finden müsse, da nur dieser das Horn von Gylindora finden und somit das drohende Unheil durch das endende Uli Vermar abwenden könne. Arista versteht zu diesem Zeitpunkt zwar genau so wenig wie der Leser, was diese Worte genau bedeuten, aber ihr Gefühl für Dringlichkeit ist geweckt und so begibt sie sich auf die Suche. Auch Royce und Hadrian intensivieren ihre Suche nach dem Erben.

 

Dieses neue Abenteur der beiden nimmt dann auch den meisten Platz im Buch ein. Zentral ist dabei die im Titel erwähnte Schifffahrt auf der Smaragdsturm.

 

Durch Esrahaddons rätselhafte "Prophezeiung" gewinnt die Reihe noch einmal eine neue Dimension hinzu. Das Abwenden einer großen Bedrohung ist ein klassisches Fantasyelement, das in der Reihe so noch nicht vorkam. Allerdings muss man sagen, dass die Fantasyelemente in diesem Band trotzdem nicht präsenter sind als in der ersten Bänden. Es gibt nach wie vor Magisches, aber das Abenteuerliche steht weiterhin im Vordergrund.

 

Leider muss ich sagen, dass mir der Mittelteil nicht besonders gut gefallen hat. Nach dem fulminanten Auftakt fällt die Spannung erst einmal ab. Erst im letzten Drittel zeiht sie dann wieder an. Vor allem die titelgebende Schiffahrt hat mir nicht gut gefallen. Protagonisten, die wahre Landratten sind und zu See fahren müssen, hat es schon häufiger gegeben und meist fand ich diese Seeabenteuer spannender.

 

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass die Gesamtgeschichte nicht wirklich groß voranschreitet.

 

Das Ende des Buches ist dann aber doch wieder versöhnlich. Zum einen ist es - wie gesagt - wieder spannender, zum anderen bekommt man noch einmal einen netten Einblick in die ganzen Intrigen, die im Hintergrund ablaufen und eigentlich so zentral für diese Reihe sind.

 

Obwohl der vierte Band bisher mit Abstand der schwächste ist, macht er trotzdem Lust auf die nächsten Bände.

 

Wertung: 3,5/5 Sternen

 

Vielen Dank an die Hobbit Presse/Klett-Cotta für das Rezensionsexemplar.