Rezension

Bitte lesen

Das Haus der Geschichten -

Das Haus der Geschichten
von Thomas Franke

Bewertet mit 5 Sternen

uneingeschränkte Leseempfehlung

Marvin Heider, 30 Jahre alt, hangelt sich von Job zu Job, bis er eine Stelle als Gehilfe in einem Antiquariat findet – oder sollte ich besser sagen, dass diese Stelle ihn findet? Denn der alte Buchhändler Rasmus-Salomo Eichdorff führt nicht nur das Antiquariat, sondern betreibt im Keller die „narratorische Apotheke“, eine Sammlung von Geschichten.
Diese Geschichten sind auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zugeschnitten und helfen individuell bei allen Arten von Seelenleid. Sie sind sehr geschickt in die Rahmenhandlung eingebunden, denn es zeigt sich, dass nicht nur Marvin sein Leben nicht ganz im Griff hat, sondern auch der ausgeglichen und in sich ruhende Rasmus vom Schicksal nicht verschont bleibt. So diskutieren die beiden die Geschichten, mitunter mit den Personen, für die sie gedacht sind.

Die Protagonisten sind – wie immer bei Thomas Franke – sehr lebendig beschrieben. Beim Lesen entstehen sofort Bilder vom teilweise etwas tollpatischigem Marvin, dem weisen Rasmus und seiner Enkelin Linnéa, die sich sehr um ihren Großvater sorgt.  

Ich habe bereits einige Bücher von Thomas Franke gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben. Thomas Franke ist ein Meister des Erzählens von Geschichten. Seine Geschichten sind vom Glauben geprägt, ohne dass dieser zu sehr im Vordergrund steht. Sie regen in allen Fällen zum Nachdenken an und wirken nach.

Das Cover auf dem Schutzumschlag, das das Antiquariat oder auch eine Bibliothek zeigen könnte, passt perfekt zu der im Roman herrschenden Atmosphäre.

Fazit: Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus!