Rezension

Blutbad am Wandertag

Waffenschwestern - Mark Lawrence

Waffenschwestern
von Mark Lawrence

Willkommen im Mädcheninternat für minderjährige Meuchlerinnen. Zimperlichkeiten werden an der Pforte abgegeben, denn die Schulstunde endet für gewöhnlich mit Stockschlägen und der Wandertag im Blutbad. Der Auftaktband von Mark Lawrence' Trilogie "Das Buch des Ahnen" schildert die größtenteils leidvolle Kindheit einer verstoßenen, verkauften und vielfach verprügelten Einzelgängerin mit Hang zu blutigen Blackouts, die im klösterlichen Klassenzimmer ihrer wahren Bestimmung auf die Spur kommt.

Hier wartet keine Wohlfühlfantasy, sondern eine im doppelten Sinne eiskalte und sterbende Welt. Welche Art von Geschichte könnte ein solcher Ort wohl erzählen? Überraschenderweise eine von Freundschaft und Vertrauen – in der es natürlich auch ums Wesentliche geht: würgen, stechen, schlitzen.

Weil Lawrence' Stilistik in ihren billigsten Momenten an die parfümierte Schreibe eines 15-Jährigen mit Tagebuch und Liebeskummer erinnert, und mich das reichlich wirre, langatmige und viel zu offene Buchfinale überfordert statt unterhalten hat, bin ich am Ende froh, diese kalte Welt hinter mir zu lassen. Rückkehr unwahrscheinlich...

Die ganze Rezension auf zwergundelf.com