Rezension

Blutige Mordserie in München

Isartod -

Isartod
von Harry Kämmerer

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich bin ich keine Krimileserin (mehr). Doch die Leseprobe hat mich gereizt und vom ersten Moment an in meine (gewesene) Heimatstadt geholt. Die Orte ließen Bilder vor meinen inneren Augen entstehen und riefen wohlige Erinnerungen wach. Als Hörbuch genossen war das der Clou! Einen besseren Sprecher als Michael A.Grimm könnte ich mir dafür gar nicht vorstellen. Er kann Dialekte und Sprachmelodien und macht das Hörbuch so zu einem ausgesprochenen Leckerbissen.

Es fließt viel Blut in diesem Buch. Das mag ich eigentlich nicht so sehr. Allein die Vorstellung der Wasserleiche, die in der Nähe des Thalkirchner Campingplatzes gefunden wird, ist nicht gerade angenehm. Als Kommissar Mader mit seinem Dackel Bajazzo schließlich auch noch diverse blutige Gemetzel aufklären muss, kann einem schon schlecht werden. Doch Maders Kollegen samt ihrer Eigenheiten lassen es wieder menscheln und lenken von den Grausamkeiten ab.

Für mich zählte in diesem Hörbuch weniger der Kriminalfall an sich. Was mir allerdings ausgesprochen gut gefiel, war die Ironie, mit der die Münchner gehobene Gesellschaft beschrieben wurde. Und: natürlich der Sprecher. Ob mir das Buch lesend ebenso gut gefallen hätte, wage ich zu bezweifeln.