Rezension

** Blutige Rache **

Der Tod in mir - Paul Cleave

Der Tod in mir
von Paul Cleave

Bewertet mit 4 Sternen

Da ich in der Vergangenheit schon Thriller von Paul Cleave gelesen hatte und mir diese recht gut gefallen haben, war ich gespannt, wie es sich mit „Der Tod in mir“ verhalten würde. Dieses Buch ist schon einige Jahre auf dem Markt, jedoch kam ich bisher nicht dazu, dieses zu lesen.

 

Bei dem Hauptcharakter dieses Thrillers handelt es sich um Edward Hunter, der keineswegs eine einfache Kindheit hatte. Sein Vater wurde verhaftet und als Serienmörder zahlreicher Prostituierten verurteilt, seine Mutter, sowie seine Schwester starben einige Jahre später. Dennoch hat es Edward Hunter geschafft, sich ein stabiles, normales Leben aufzubauen. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und einen geregelten Job als Buchhalter. Seine Frau und er planen sogar, ein Haus zu kaufen. Der hierfür notwendige Banktermin endet jedoch ganz anders, als zunächst gedacht: Während des Termins wird die Bank von mehreren schwarz maskierten  und bewaffneten Männern überfallen und Edwards Frau erschossen. Die Täter können unerkannt fliehen.

 

Edwards Leben verändert sich von der einen auf die andere Minute. Er fühlt sich wie in einem Trance-Zustand und will nicht wahrhaben, dass dies wirklich gerade eben passiert ist. Er geht die Geschehnisse des Tages immer und immer wieder durch und versucht das Ganze zu realisieren und Hinweise auf die Täter zu erkennen. Seine innere Stimme sagt ihm, dass er die Männer fassen muss, die ihm seine Frau, die Mutter seiner Tochter, genommen haben. Auf die Polizei ist kein Verlass, das steht für den Buchhalter fest, denn sie waren viel zu spät am Tatort und die Bestrafungen der Täter würde viel zu milde ausfallen. Und so nimmt er die Suche nach den Tätern selbst in die Hand…er will Rache üben!

 

Dabei führt ihn sein Weg auch zu seinem Vater ins Gefängnis. Edward weiß selbst nicht, was ihn zu diesem Schritt bewegt, denn er hat seinen zu lebenslanger Haft verurteilten Vater zuvor niemals besucht. Dennoch hilft ihm diese Begegnung weiter: Er bekommt einen ersten Namen…schnell wird jedoch klar, dass er nicht nur sich selbst dadurch in Gefahr bringt, sondern auch das Leben seiner Tochter aufs Spiel setzt. Denn die restlichen Bankräuber wollen ihn mit allen Mitteln stoppen, bzw. ihr eigenes Leben retten…denn Edward hört plötzlich eine innere Stimme, die die Täter nicht hinter Gittern sehen, sondern sie Auge um Auge bestrafen will…

 

Zunächst einmal lässt sich sagen, dass „Der Tod in mir“ ein sehr unterhaltsamer, rasanter und fesselnder Thriller ist. Ich konnte das Buch flüssig lesen und die genannten Charaktere stets gut zuordnen. Auch nach einer Leseunterbrechung war man schnell wieder drin und fieberte mit, was Edward als nächstes tun würde, um die Täter zu fassen, die sein Leben zerstört haben. Die Geschehnisse waren stets temporeich und stellenweise auch recht brutal, was aber zum Verkauf der Geschichte passte. Hinsichtlich des Schreibstils wäre anzumerken, dass die einzelnen Kapitel mal aus der Sicht von Edward Hunter und mal aus der Sicht eines Dritten geschrieben wurden. Man erkannte erst nach einigen Zeilen des Lesens, aus wessen Sicht das neue Kapitel erzählt werden würde. Hier hätte ich es schön gefunden, wenn zumindest vor den Erzählungen des Hauptcharakters eine entsprechende Kennzeichnung vorgenommen worden wäre. Dies tat der Verständlichkeit der Story und der durchgängig recht hohen Spannung jedoch keinen Abbruch. Auch die Tatsache, dass Hunter plötzlich eine „böse innere Stimme“ hört und Angst hat, wie sein Vater zu enden, passt gut ins Gesamtbild der Geschichte.

 

Das Ende des Thrillers, bzw. im eBook die letzten 10% der Story fand ich im Gegensatz zu dem restlichen Buch ehrlich gesagt nicht so gut. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, bzw. nichts vorweg nehmen, aber hier passierte es mir mehrfach, dass ich verwirrt war und dachte, ich hätte etwas „verpasst“, wobei die „Auflösung“ hierzu erst später nachgereicht wurde. Alles in allem muss ich aber sagen, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat und ich definitiv in Kürze auch einen weiteren Thriller von Paul Cleave lesen werde.