Rezension

Blutrune von Karina Reiß

Blutrune - Karina Reiß

Blutrune
von Karina Reiß

Karina Reiß legt mit ihrem Roman „Blutrune“, der zugleich ihr Erster ist, die Messlatte für alle kommenden Romane von ihr sehr hoch.

Die Thematik die sie in ihrem Roman behandelt ist brandaktuell und in sehr vielen Teilen äußerst gut umgesetzt.

Der Spannungsbogen ist für einen Thriller ungewöhnlich konstant hoch und es gelingt ihr wie nur wenigen Meistern des Genres diesen auch über weite Teile des Romans zu halten. Nur zwischenzeitlich durchbricht sie diesen um dem Leser dankenswerter Weise ein wenig Raum zum Nachdenken und Luft holen zu geben.

Die Geschichte beginnt mit mehreren Handlungssträngen die  nach kurzer Zeit zu einem Hauptstrang zusammenlaufen und dann das Zentrum der Geschichte bilden.

Nachdem wir die wichtigsten Charaktere kennen lernen stecken wir auch schon mitten in der Geschichte ohne es wirklich zu bemerken. Die Brisanz, die Ereignisse und die Informationen und Zusammenhänge fesseln mich als Leser und peitschen mich beinahe durch die spannendsten aller spannenden Szenen des Buches.

Da Thriller zu meinem bevorzugten Genre gehören habe ich schon etliche davon gelesen und so waren einige der Wendungen und Zusammenhänge für mich an einem sehr frühen Punkt der Geschichte durchschaubar. Einige Zusammenhänge und Wendungen waren aber auch für mich absolut unvorhersehbar und unkalkulierbar und haben mich in höchstem Maße positiv überrascht.

An manchen Stellen sind die Beschreibungen derart real und authentisch das ich das Gefühl habe mittendrin zu stehen und die Schmerzen und Gefühle der Betroffenen beim Lesen selber zu spüren. Mehr als einmal übermannen mich Emotionen wie Neugier, Ekel, Wut aber auch Angst.

Die Hauptcharaktere sind der Autorin alle durchweg sehr gut gelungen, anders kann ich mir die entstehenden Gefühle beim Lesen nicht erklären. Ich leide mit Konstanze, flüchte mit ihr  und hoffe  auf ein gutes Ende und besinne  mich auf meine positiven Gedanken und Gefühlen. Zeitgleich wundere ich mich über die negativen Gefühle die mit aller Gewalt für bestimmte Personen zum Vorschein kommen.

Selbst die Nebencharaktere gehen in ihren Rollen absolut auf und unterstützen das ein oder andere Mal die Hauptcharaktere auf eine ausdruckvolle Art und Weise und tragen damit sicherlich auch zur Authentizität des Romans bei.

FAZIT:

Ich bin sehr überrascht von dem wirklich außerordentlich gut gelungen Debütroman der Autorin der mich durchgehend gefesselt und mir wirklich an vielen Stellen eine Gänsehaut über den Körper gejagt hat. Aufgrund dessen das ich aber die eine oder andere Wendung vorhersehen konnte muss ich dafür einen halben Stern abziehen.Gemessen habe ich den Roman aber an den Altmeistern wie Carter, Finch, McFayden und Dorn um das mal klar zu schreiben. Ich komme so auf 4,5 von 5 Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus.