Rezension

Bobby Z – Don Winslow

Bobby Z - Don Winslow

Bobby Z
von Don Winslow

Auch dieser Titel von Don Winslow strotzt wieder vor Aggressionen, politischen Unkorrektheiten, Antihelden und einer großartig entwickelten Story.

Tim Kearney bezeichnet sich selber als Superniete. Dabei ist er durchaus ein gerissener Typ, nur das Pech klebt ihm an den Hacken. Seine „fehlende Impulskontrolle“ bringt ihn zudem immer wieder in Schwierigkeiten. Nach wiederholten Aufenthalten in diversen Hochsicherheitsgefängnissen bietet ihm Tad Gruzsa, Agent der Drogenfahndung, einen Deal an. Er soll in die Rolle des legendären Drogenbarons BobbyZ schlüpfen und sich gegen einen gefangen gehaltenen Agenten austauschen lassen. An der mexikanischen Grenze, wo Menschenhandel im großen Stil betrieben wird, beginnt eine Odyssee die ausweglos erscheint und voller grausiger Überraschungen steckt.

Ohne Informationen wer BobbyZ wirklich ist, welche Feinde er hat, welche Verbündete, welche Deals schiefgelaufen sind oder welche er noch laufen hat, muss sich Tim in seiner neuen Haut durchschlagen. Nützlich bei dieser Jagd sind seine Soldatenlaufbahn, die Erfahrungen im Krieg und unglaublicher Weise die Fantasie und Treue eines kleinen Jungen, der seinen Weg begleiten und sein Leben beeinflussen wird.

Die Flucht der beiden hinterlässt eine Menge Leichen und führt sie durch die Wüste, Gebirgszüge, Dörfer und endet, wie bei allen Don Winslow Romanen, am tiefblauen Meer.

Eine temporeiche Geschichte, gespickt mit vielen politischen und gesellschaftlichen Tabus. Menschen- und Drogenhandel sind Don Winslows Hauptthemen, die er versucht mit dunklen Charakteren in die Öffentlichkeit zu bringen. Alles sind Menschen, alle entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen.

Ein immer spannend bleibender Thriller, in robuster Sprache und viel Raum zum Nachdenken.

Absolute Empfehlung für die Herren, aber auch Frauen sollten sich nicht abschrecken lassen, es lohnt sich!!!