Rezension

Bombastische Fortsetzung

Bornholmer Finale -

Bornholmer Finale
von Katharina Peters

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn ich etwas zu Frau Peters schreiben soll, dann geht dies nur über Superlative: Toller Schreibstil, fesselnde Geschichten, sympathische und nachvollziehbare Charaktere, und zwar in allen bislang erschienenen Serien.

Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass die (Haupt)Charaktere möglichst nicht, hilfsweise sehr selten, wechseln. Dies ist bei den Serien von Frau Peters der Fall, und zwar auch serienübergreifend, wie man am Beispiel von Hannah Jakob und meinem Liebling „Krolle“ sieht. Das erleichtert ungemein den Einstieg in das Buch und man - zumindest ich – freut sich, über die „alten Bekannten“ wieder zu lesen.

Die Bücher sind auch nicht einfach „nur“ Geschichten. So werden diesmal z.B. über Frederik neben den Rechten auch Probleme wie Corona, Krieg und Flüchtlinge angerissen. Respekt. Traut sich nicht jeder Autor. Hat mir sehr gut gefallen.

Spannend für mich war, bevor ich überhaupt angefangen hatte, neben der Frage, ob „Finale“ das Ende der Serie bedeutet (was ich sehr schade finden würde), ob Sarah dieses Mal auf die Hilfe desjenigen angewiesen sein wird, den sie im letzten Buch noch verdammt hat. Wie wird sie reagieren? Wird sie Frederik hinterher besser verstehen? Und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte selbst ist, wie immer in dieser Serie, sehr kompliziert. Man muss sich wirklich auf das Buch einlassen und versuchen, sich möglichst viel zu merken und gut zu kombinieren. Dadurch ist es kein Buch, dass man „mal eben“ runterlesen kann. Also genau mein Ding, auch wenn es teilweise wirklich anstrengend war. Mehrere Ermittlungsstränge, Spuren, die kaum Antworten geben, sondern nur in eine andere Richtung führen und von dort aus wieder woanders hin. Dazu noch die Schilderung von Geschehnissen bei unterschiedlichen Personen. Die Serie eignet sich garantiert nicht zum chillen, sondern zum mitratend und mitkombinieren. 

War im letzten Buch von Anfang an klar, wer hinter den Intrigen steckt, so tappt man dieses Mal vollkommen im Dunkeln. Und die verschiedenen, teilweise verwirrenden Spuren tragen auch nicht dazu bei, eine schnelle Lösung parat zu haben. Erst sehr, sehr, sehr spät fiel bei mir der Groschen. Passiert nicht allzu oft. Hut ab Frau Peters. Nicht nur für die Irrungen und Wirkungen in der Geschichte, sondern auch dafür, dass sie es geschafft haben, dass sich der Kreis komplett schließt. Von ersten zum -hoffentlich nicht- letzten Buch. Hut ab, Daumen hoch und vollkommen verdiente 5*.

Einzig störend waren die kleinen Fehler zwischendurch. Immer mal wieder fehlen Wörter. Beispiel: „Gegen Mittag verabschiedeten sich voneinander“. Oder „Das war interessanter Vorstoß“
Das bin ich von den Büchern eigentlich gar nicht gewohnt. Das hat der/die Lektor/Lektorin öfter mal nicht aufgepasst.