Rezension

Braucht recht lange um in Gang zu kommen, dann aber unterhaltsam und emotional

Der Riss in unserem Leben -

Der Riss in unserem Leben
von Barry Jonsberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meinung:

Nachdem mir die Pandora-Stone Reihe des Autors gut gefallen hatte, war ich auch auf sein neues Werk gespannt, vor allem, da ich die Kurzbeschreibung richtig ansprechend fand.

Leider war der Start ins Buch extrem ernüchternd. Die ersten 70 – 80 Seiten fand ich einfach sterbenslangweilig. Man lernt Amy und Aiden und ihr privilegiertes Leben kennen und Amy ist einfach eine hochnäsige, eingebildete Kuh. Anders kann man es nicht sagen. Sie hält ihren Bruder klein und genießt das, genauso wie ihre Privilegien.

Auch den Schreibstil fand ich eher unpersönlich und spannungsarm. Ich war wirklich kurz davor die Geschichte abzubrechen, aber dann kam endlich die im Klappentext angesprochene Wendung und es ging deutlich bergauf.

Zum einen erfährt man mit der Zeit doch mehr von der Welt an sich, die in dieser dystopischen Zukunft einige Einschränkungen hat. Zum anderen wandelt sich nicht nur Aiden, sondern auch Amy macht eine riesige Entwicklung durch. Durch den Kontakt mit anderen Kindern beginnt sie zu verstehen, wie privilegiert sie wirklich ist und dass andere es viel schwerer haben. Außerdem beginnt sie zu verstehen, was sie an ihrem Bruder hat und lehnt sich auch wirklich stark gegen ihre Eltern auf, was ich sehr bewegend fand.

Die Hintergründe hinter Aidens Veränderung kann man sich mit der Zeit schon denken und sie bestätigen sich dann nur noch. Wirklich schockiert hat mich aber ihre Mutter mit ihrem extrem kühlen und rationalen Verhalten, auch wenn dieses im Kern schon irgendwie nachvollziehbar war.

Das Ende fand ich zwar vom Prinzip her ok, ging mir dann aber etwas zu schnell und blieb mir auch etwas zu offen.

Fazit:

Eine dystopische Geschichte, die leider echt lang braucht, bis sie in Gang kommt. Danach konnte sie mich aber definitiv fesseln, vor allem emotional war ich dann schnell dabei. Die Wendung kann man sich mit der Zeit zwar denken, aber die Hintergründe und dystopischen Gegebenheiten fand ich dann doch ganz gut dargestellt und vor allem Amys Entwicklung hat mir gut gefallen. Das Ende an sich war in Ordnung, ging mir nur etwas zu schnell und blieb mir auch etwas zu offen für einen Einzelband. Ich hätte mir schon noch einen weiteren Ausblick gewünscht, wie genau die Lösungen aussehen werden. Insgesamt würde ich somit knappe 3,5 Sterne vergeben.