Rezension

brave new world - könnte schon morgen sein

Oryx & Crake - Margaret Atwood

Oryx & Crake
von Margaret Atwood

Bewertet mit 4 Sternen

„Oryx & Crake“ wird erzählt aus der Sicht von Snowman (Schneemann), der in seinem früheren Leben mal Jimmy hieß. Es hat zwei Ebenen: zum einen gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, die uns zeigen, wie Jimmy und Crake sich kennenlernten, wie sie beste Freunde wurden, wie Oryx zu ihnen gekommen ist; zum anderen die Welt in der Jimmy heute lebt. Auf einem Baum, um sich vor Tieren zu schützen, allein, bis auf „die Kinder von Crake“, künstliche Geschöpfe, in einer unwirtlichen Welt.  Jimmys Vater war Genforscher, Crakes Eltern haben für die gleiche Firma gearbeitet. Alles findet auf dem Firmengelände statt: Leben, wohnen, arbeiten, Freizeit. Um das Gelände zu verlassen, muss man Sicherheitsmaßnahmen auf sich nehmen, die denen gleichkommen, um es zu betreten. Jimmys Mutter verlässt die Familie. Sie war jemand der stets Zweifel am System äußerte und ist nun verschwunden. Crake wird einer der brillantesten Genforscher überhaupt, aber Jimmy zweifelt an dem, was dort passiert. Alles scheint ohne Gefühle.

Brave New World noch mal gedoppelt. Atwood beschreibt eine Dystopie, wie sie morgen schon Wirklichkeit werden könnte. Es ist erschreckend, wie viel davon heute schon wahr ist und es regt den Leser an, sich zu fragen, wohin wird das führen? Was kann ich tun?

Sprachlich und von der Fantasie her, ist es ein großartiges Buch. Auch, wenn es kein „schönes“ Buch ist, es macht keinen Spaß es zu lesen, es ist harte Arbeit und es ist belastend, wenn man weiterdenkt.