Rezension

Brodelnde Emotionen in arktischer Wildnis

The Snow Child -

The Snow Child
von Eowyn Ivey

Bewertet mit 5 Sternen

Das erste Buch, das ich von Eowin Ivey gelesen habe, handelte von einer Expedition nach Alaska. Auch in diesem Vorgängerroman entführt uns die Autorin in ihre Heimat. Mabel und Jack, ein älteres Paar, zieht in den 1920er Jahren nach Alaska, um ein neues Leben als Farmer aufzubauen. Über den Kummer, dass ihre Ehe kinderlos geblieben ist, kommen sie jedoch auch dort nicht hinweg.

Umso größer ist die Freude, als aus den Wäldern plötzlich ein junges Mädchen regelmäßig bei ihnen erscheint. Es hört auf den Namen Faina, doch dessen Herkunft ist ihnen ein Rätsel. Fainas Wesen und ihr Verhalten haben mich so fasziniert, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Doch fast noch mehr bewegt hat mich, wie unterschiedlich Mabel und Jack mit ihrer Anwesenheit umgehen und welche Beziehung sie zu ihr aufbauen. Mal stellt das Mädchen ihre Ehe auf die Probe, mal schweißt es die beiden enger zusammen.

Eowyn Ivey führt uns das harte Farmerleben und die brutale Wildnis Alaskas vor Augen und verzaubert dennoch den Leser durch einen Schuss Magie. Der Kontrast zwischen den brodelnden Emotionen der Figuren und der eisigen Umgebung haben mir intensive winterliche Lesestunden bereitet.