Rezension

brutale, vulgäre Hardcore-SF-Dystopie

Deep!Space!Dead! - Murray Blanchat

Deep!Space!Dead!
von Murray Blanchat

Bewertet mit 2 Sternen

Referent Walker dämmert vor sich hin. Essen ist knapp. Wasser ist knapp. Luft wird knapp. Sein Leben zieht an ihm vorüber: Einst gefeierter Nachwuchssportler. Dann Verletzung und Aus. Comeback als gnadenloser Kämpfer und treu sorgender Vater. Wohin treibt es ihn? "Er verbündete sich mit dem Teufel, um den Beelzebub zu vertreiben. Nur um zu merken, dass er ein Getriebener war." Der überraschende Debüt-Roman von Murray Blanchat spielt in ferner Zukunft, doch behandelt Themen, die uns ganz nah gehen: Welche Umstände machen einen Menschen zum Mörder, zum Folterer, zum Monster, dem "Schrecken der Vandalen"? Was geschieht, wenn man schließlich erfährt, dass alles, für das man gekämpft und dem man seine Menschlichkeit geopfert hat, auf Lügen gebaut ist? Wie weit darf man gehen, um die Menschen zu retten, die man liebt? Ein Anti-Kriegs-Roman voller Gewalt und Verzweiflung, aber auch von Zärtlichkeit, Liebe und einem Funken Hoffnung.

Referend Walker (Ref) ist in einer Rettungskapsel durch das All auf dem Weg zu vermeintlichen Rebellen, die er sein Leben lang als seine Feinde betrachtet hat. Er ist sich nicht sicher, ob er diesen Flug überleben wird, noch ob diese Mission die richtige Entscheidung war. Dabei denkt er immer wieder an seine eigene Vergangenheit und sein Leben zurück.

Das Cover des Buches ist außergewöhnlich gemacht, passt auch sehr gut zum Buch, gefällt mir aber nicht wirklich. Der Klappentext hingegen hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

Zudem befindet sich auf dem Cover ein Elternschutz-Vermerk, den das Buch auch dringend notwendig hat , dazu aber später mehr. Gleich darüber ein weißer Strich/eine Unterbrechung, die keinen Sinn am Cover ergibt.

Ich las das Buch als E-Book. Hier viel erstmals auf, dass die Verlagsschrift nicht lesbar ist, da man trotz größter Schriftgrößeneinstellung eine Lupe benötigen wurde. Indem ich eine andere Schriftart wählte, löste sich das Problem allerdings.

Zudem gibt es in diesem Buch keine Kapiteleinteilung und auch nur wenige Absätze (zwischen den "Zeitsprüngen"), was die Lesbarkeit erschwerte. Dazu gesellten sich auch noch diverse Rechtschreib- und Grammatikfehler.

Das Buch beginnt mit einem guten Einstieg in einer fernen Gegenwart - das was der Klappentext ja besagt. Dort erinnert sich Ref an sein Leben zurück. Dies geschieht allerdings nicht chronologisch geordnet, sodass es für mich sehr schwierig war der Geschichte zu folgen. 

Ref selbst, sowie auch die anderen Protagonisten waren mir eigentlich sehr unsympathisch. Ref selbst kommt ja aus einer unteren Schicht, daher passt natürlich die vulgäre Sprachweise und etwas Gewalt auch zu ihm, allerdings besteht das Buch für mich gefühlt aus 65% Gewalt- und Folterszenen und 30 % Sexszenen. Somit blieb natürlich meiner Meinung nach für die Handlung zu wenig Zeit. Immer wieder vertrödelt der Autor mit sogenanntem Füllmaterial - Szenen, die das Buch nicht benötigt und auch nicht weiterbringen.

Die Rahmenhandlung selbst (warum ich das Buch ja auch lesen wollte) ist eigentlich gut, auch wenn sie nciht gerade neu ist, aber die Umsetzung des Ganzen konnte mich nicht überzeugen.

Dazu kam dann ein Ende, das auch nicht wirklich überzeugen konnte und irgendwie nicht abgeschlossen wirkt.

Ein paar Mal war ich kurz davor das Buch abzubrechen, schaffte es dann aber doch durch das ganze Werk.

Für mich ist es in diesem Jahr Platz 1 meiner schlechtesten gelesenen Bücher.

Fazit: Hardcore-SF-Dystopie, die weniger durch Handlung als durch Gewalt und Sex besticht. 2 von 5 Sternen