Rezension

Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück

Die Kuh, die weinte - Ajahn Brahm

Die Kuh, die weinte
von Ajahn Brahm

Ajahn Brahm wurde als Peter Betts in London geboren. Nach einem Studium in Cambridge wurde er buddhistischer Mönch und erhielt den Namen Ajahn Brahmavamso Mahathera, den er selbst mit Ajahn Brahm abkürzt. Nach einigen Jahren in Thailand kam er nach Australien und leitet dort ein buddhistisches Kloster. Über dessen Grenzen wurde er bekannt als begeisternder Redner, und inzwischen liegen mehrere Bücher von ihm vor. "Die Kuh, die weinte" und "Der Elefant, der das Glück vergaß" stehen zurzeit auf der Spiegel-Bestsellerliste.

Was spricht den Leser hier so an? Brahm erzählt "buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück". In diesem Buch betont er nicht die buddhistische Grundauffassung, dass alles Leid ist. Die Vier Edlen Wahrheiten hat er hier "etwas zeitgemäßer formuliert" und ihre Reihenfolge verändert. Bei ihm lauten sie:

1. Das Glück

2. Der Weg zum Glück

3. Die Abwesenheit des Glücks

4. Der Grund für seine Abwesenheit

Mit diesen Umformulierungen trifft er die hedonistische Lebensweise des Westens, in der sich die meisten Menschen auf der Jagd nach Glück befinden. Brahm nimmt die Suche ernst und stellt dennoch die konkrete Vorstellung des Glücks in Frage. Er tut das aber nicht mit einem erhobenen Zeigefinger oder aus der Position des Erleuchteten heraus, sondern er beschreibt durchaus auch eigene Irrwege. Vor allem aber erzählt er Geschichten: Aus den Lehren Buddhas, überlieferte Erzählungen oder auch Anekdoten aus dem aktuellen Leben. Diese kurzen Geschichten sind humorvoll und oft mit einer Prise Selbstironie gewürzt. Die Lehre, die sie vermitteln, sind einleuchtend. Und manches daraus ist auch in einem Leben umsetzbar, das sich nicht in der Stille eines Klosters abspielt, sondern mitten in der Welt. Das Buch unterhält mit seinem Humor, es gibt Anstöße, einiges im Leben zu verändern, und es regt zur Reflektion an, was wirklich wichtig ist. 

Kommentare

kommentierte am 21. September 2015 um 20:28

Danke, für Deine Rezension. Bei "Druckfrisch" am 6. 9. 2015 hat sie Denis Scheck ja mit Bomben und Granaten durchfallen lassen, weil er solche Geschichtchen nicht mag, wie er sagte. Aber ich habe mir schon gedacht, dass man durchaus etwas für sich herausholen kann. Jedenfalls werde ich sie mir bei nächster Gelegenheit aus der Bücherei mitnehmen.