Rezension

Bumble Bee

Amberlough – Stadt der Sünde -

Amberlough – Stadt der Sünde
von Lara Elena Donnelly

Bewertet mit 3.5 Sternen

In Amberlough lebt es sich eigentlich sehr gut. Die Menschen dürfen sein wie sie wollen, sie dürfen die Unterhaltung genießen, die sie wollen, und auch wenn sie nicht reich sind, so erscheint die Welt doch einigermaßen geordnet. Allerdings möchten Einige den Status Quo ändern. Eine Art Einheitsregierung will den Bürgern eine andere Lebensweise aufzwingen. Cyril DePaul war als Geheimagent im Außendienst tätig bis ein Auftrag gefährlich schief ging. Nun schiebt er eine eher ruhige und langweilige Kugel im Innendienst. Bis seine Chefin in wieder losschickt, Kann das gutgehen? Sein Freund Aristide ist Moderator im Bumble Bee, einem freizügigen Theater, in dem Cordelia Lehne als Tänzerin auftritt.

 

Bei diesem Roman handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, die in einer Art 1930er Jahr Steampunk-Welt angesiedelt ist. Zu Beginn läuft das Leben in Amberlough noch relativ normal. Freiheitliche Grundsätze gelten. Egal wie jemand lebt, es ist grundsätzlich akzeptiert. Doch es stehen Wahlen an und man befürchtet eine Art Einheitspartei könnte den Sieg erringen. Ursprünglich wollen Aristide und seine Freunde versuchen genau dieses zu verhindern, auch um ihren Lebensstil und das Bumble Bee zu erhalten. Warum Cyril dann doch wieder in den Außendienst soll, ist ihm nicht ganz erklärlich. Schließlich lief ja schon der vorherige Außenauftrag schief.

 

Vielleicht erinnert sich ja jeder bei diesem Setting an eine 1930er Großstadt seiner Wahl. So mag man möglicherweise an Berlin denken oder auch New York, London oder an welche Stadt auch immer. Sie tanzen dort ein wenig auf dem Vulkan und es besteht die Gefahr, dass der Vulkan explodiert. Sollten diese Einheitsparteiler an die Macht kommen, ist es wahrscheinlich vorbei mit dem freien Leben. Eine Beziehung wie zwischen Cyril und Aristide wäre möglicherweise nicht mehr erlaubt. Auch wenn einige Schilderungen etwas distanziert und manchmal auch eher berichtend wirken, kann man ab einem gewissen Zeitpunkt doch die wachsende Beklemmung nachfühlen. Der schleichende Niedergang, immer größere Repressalien - es wird unheimlich und gefährlich. Welche Entscheidung trifft man, bleiben oder gehen? Und gibt es einen richtigen Zeitpunkt? Ist noch was zu retten oder wird es garnicht so schlimm? Parallelen sind wohl in der Geschichte zu finden und man fühlt sich gewarnt und man hofft, nie eine Warnung zu brauchen.