Rezension

Bussi wie er leibt und lebt

Der Tote im Schnitzelparadies - Joe Fischler

Der Tote im Schnitzelparadies
von Joe Fischler

Bewertet mit 4 Sternen

Es geht aufwärts: „Heute Wien, morgen London, übermorgen Paris“. Oder doch nicht? Warum der Umweg über Hinterkitzlingen? Das hat er wohl dem Qualtinger zu verdanken wegen der Sache mit seiner Frau. Er muss in den sauren Apfel beißen  und nach Tirol in dieses Kaff, das keiner kennt. Da wären ihm doch seine Statistiken in Wien lieber gewesen, aber hilft ja eh nix.

Kaum angekommen, stürmt die Resi vom Schnitzelparadies die Polizeiwache und schreit wie wild: „Bussi, schnell“. Da ist einer in ihrer Tiefkühltruhe - aber wo soll Bussi anfangen? Er muss ja noch den verschwundenen Nachbarsbürgermeister suchen, denn genau dafür ist er hergekommen.

Ein sympathischer Inspektor Arno Bussi ist Joe Fischler da eingefallen. Ein wenig verschmitzt, ein wenig verpeilt, aber immer ein sehr liebenswerter Polizist mit Leib und Seele ist er, der stets unglücklich Verliebte. Hier hat es ihm die Eva vom ersten Augenblick an angetan. Einer schönen Frau kann er einfach nicht widerstehen, da schmilzt er nur so dahin. Durch das heftige Unwetter, das sie alle von der Außenwelt abgeschnitten hat, ist er auf sich gestellt, denn es funktioniert nur mehr die Gerüchteküche.

Eine Verbrecherjagd der etwas anderen Art, ein Krimi mit viel Lokalkolorit. Auch wenn ich ein Fan von knallharten Thrillern bin, mag ich diese urkomischen Geschichten um einen charmanten, sehr netten Typen, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, immer wieder gerne lesen. Schon sein Name (den er nicht so gerne hört) spricht Bände. Das hat er schon sein ganzes Leben lang spüren müssen, aber Bussi gibt nun mal viel her an Wortwitz. Es passiert so einiges, das eine Verbrechen zieht das andere richtiggehend an. Augenzwinkernd führt der Autor seine Leser durch ein Gewusel an Ereignissen, man möchte es nicht glauben, aber „schlimmer geht immer.“

Der Auftakt der Krimireihe um Arno Bussi ist Joe Fischler gut gelungen. Arno, der bestimmt einmal berufstechnisch um die Welt jettet, wenn auch nicht jetzt und gleich.