Rezension

California Dreamin‘

Woher ich kam - Joan Didion

Woher ich kam
von Joan Didion

Bewertet mit 5 Sternen

„Woher ich kam“ ist Joan Didon’s persönliche Geschichte. Sie erzählt klar und rein ihre Familiengeschichte und von dem Landstrich in dem sie aufwuchs. Kalifornien ist ihr Heimat, in Sacramento wurde sie geboren und sie liebt diese Region. Dennoch zeigt sie mit Erschrecken die Veränderungen der letzte Jahrzehnte in dieser Gegend. Ich war sehr beeindruckt das sie ihre Familiengeschichte so weit zurückverfolgen kann. Der witzigste aber besonderste Moment ist die bekannte „Suppenkelle“. Zu erfahren warum, wieso und welche Bedeutung sie für sie hat, ist sehr lesenswert. Ebenso „spannend“ ist die damit verbundene Nähe die sie ihren Ahnen zeigt sowie deren Geschichte. Sie beschreibt die Zeiten von 1766 bis 2001 unheimlich eindringlich und faszinierend. Wert legt sie, auf die weiblichen Familienmitglieder, was zeigt, das Emanzipation auch früher schon ein Thema war und ebenso heute von enormer Wichtigkeit ist. 

Ebenso besonders ist ihre Darstellung der >Verwirrungen und Wiedersprüche kalifornischen Lebens<. Als Leser hatte man schnell das Gefühl zu wissen, wie die Kalifornier so ticken. Didon legt in ihren Erzählungen auch eine gesunde Prise Humor und Selbstironie mit hinein. Das macht das Lesen zu einem echten Vergnügen und man kann nicht anders als immer weiter zu lesen. Es bedarf bei diesem Buch keiner großen geschichtlichen Kenntnisse, aber wenn man sie hat, erleichtert es, die Zusammenhänge zu verstehen und für sich selbst zu analysieren. 

Zur Optik und Haptik: das Buch ist ein Hardcover und das ist auch gut so. Die Geschichte hat es absolut verdient und ein tolles optische Highlight ist die pinke Bindung (wobei hier auch pinkes Lesebändchen das Highlight schlechthin gewesen wäre) und natürlich das tolle Coverbild. Es zeigt Joan Didion frei und für sie typisch immer mit der Verbindung „Wasser“.

Ein tolles Buch, welches eine absolute Leseempfehlung von mir erhält!