Rezension

Charaktertiefe? Fehlanzeige

Terra - T. S. Orgel

Terra
von T. S. Orgel

Außer kernigen Sprüchen haben die Charaktere leider nicht viel zu bieten. Enttäuschend :(

Zunächst beginnt noch alles ziemlich gut. Eine Astronautin stirbt unter mysteriösen Umständen. Das erschien vielversprechend. Doch danach beginnt die Verwirrung, denn mit jedem neuen Kapitel werden neue Figuren eingeführt. Die sind alle irgendwie cool und individuell oder auch mal etwas sperrig. Alle sprühen nur so vor klamaukigen, markigen Sprüchen. Das mag eine Weile unterhalten, es wird jedoch irgendwann ermüdend. Hinzu kommt, dass das nicht ausreicht, um den Figuren Tiefe oder gar einen echten Wiedererkennungswert zu geben. Insbesondere die Nebenfiguren konnte ich bis zum Schluss nicht auseinanderhalten, weil sie absolut beliebig und nicht wirklich notwendig für den eigentlichen Handlungsverlauf sind. Selbst die beiden Hauptfiguren Sal und Jak gewinnen nicht wirklich an Tiefe, sondern hetzen von einer Actionszene zur nächsten. Trotz dieses hohen Tempos hatte ich große Schwierigkeiten, der Story zu folgen bzw. überhaupt dabei zu bleiben. Immer wieder ertappte ich mich selbst, wie ich mit den Gedanken abschweifte, nur um dann die gerade gelesene Passage erneut zu lesen. Nach einigem Grübeln, woran das denn wohl liegen mag, bin ich zu dem Schluss gekommen: Die Story entwickelte für mich überhaupt keine Sogwirkung. Die letzten 50 Seiten habe ich schließlich nur noch quergelesen. Das Ende erschien so offensichtlich, dass es mich noch nicht einmal mehr interessiert hat, wie sie denn nun dorthin kommen.

Fazit: Viel zu hohe Erwartungen wegen der vielen positiven Bewertungen – das geht eben manchmal auch schief. In diesem Fall tut es mir ganz besonders leid.