Rezension

Charlottes großer Traum

Die englische Gärtnerin - Weißer Jasmin - Martina Sahler

Die englische Gärtnerin - Weißer Jasmin
von Martina Sahler

Bewertet mit 5 Sternen

der letzte Teil der Trilogie

Der Klappentext: „1929: Charlotte ist eine anerkannte Rosenzüchterin, ihr Anwesen Summerlight House gilt als Inbegriff Englischer Gartenkunst. Doch in der Wirtschaftskrise sind Haus und Garten kaum noch zu unterhalten. Unvermittelt taucht der verschollen geglaubte Besitzer des Gutes auf. Charlotte droht, alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat. Ihre letzte Hoffnung gilt Kew Gardens, wo ihr Traum von einem freien Leben als Botanikerin begann...“

Zum Inhalt: Der vorliegende Band Weißer Jasmin ist der dritte und damit letzte Teil der Trilogie „Die englische Gärtnerin“, die das Leben der Charlotte Windley, nun Bromberg erzählt. Ich persönlich finde es ratsam, die Trilogie in chronologischer Reihe zu lesen, man kann zwar durchaus die Teile einzeln lesen, da die Bände immer einen gewissen Abschluss haben, aber die Personen und auch der Verlauf der Handlung werden lebendiger und klarer, wenn man die anderen Teile kennt. Eigentlich ist Charlotte soweit glücklich, sie hat zwar ihre Träume in Kew Gardens zu arbeiten begraben, aber mit Summerlight House und ihren Rosen hat sie eine Alternative gefunden. Auch ihr Familienleben ist soweit zur Ruhe gekommen und sie ist mit Mann und Tochter glücklich. Doch dieses Glück währt nicht lange. Victor stirbt und der verschollene Erbe von Summerlight House taucht auf und fordert sein Recht. Charlotte muss wieder um ihre Zukunft kämpfen.

Der Stil: Die Autorin Martina Sahler hat hier, genauso wie in den ersten beiden Teil einen sehr angenehmen und leicht lesbaren Schreibstil, der die Seiten wieder nur so dahin fliegen lässt. Erzählt wird in der 3. Person und man begleitet wieder hauptsächlich Charlotte auf ihrem teils dornigen Weg. So gesehen ist dieser Teil vielleicht der dramatischste und spannendste Teil der Trilogie. Denn wie der Titel „Die englische Gärtnerin“ schon verrät, steht Charlottes anhaltende Liebe zur Botanik, für alles was grünt und blüht im Vordergrund, ebenso wie ihre Begeisterung für Gartenkunst und –kultur für die England ja durchaus berühmt ist. Auch Lesern mit weniger Gartenaffinität wird diese Liebe leidenschaftlich und fesselnd näher gebracht – und da spreche ich aus Erfahrung. Aber hier kommt nun etwas mehr Bewegung in Charlottes eigentliche Lebensgeschichte, sie war zwar immer eine Kämpfernatur, nun aber steht für sie wirklich alles auf dem Spiel.
Bei der Reihe „Die Englischen Gärtnerin“ handelt es sich um gut recherchierte und anschaulich beschriebene historische Romane, die sehr gekonnt das Leben einer fiktiven Frau erzählen, um die verschiedenen historischen Tatsachen in eine faszinierende Geschichte einzubetten. Gerade der Anhang zur Geschichte erläutert noch so einige historische Orte, Personen und Ereignisse.

Mein Fazit: Wieder ein Roman rund um starke Charaktere, einem faszinierenden Setting und über eine interessante Zeit. Ein rundum würdiger Abschluss der Trilogie.

Ich danke dem Ullstein Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.