Rezension

Christen und Juden in Wien

Die Zeichenkünstlerin von Wien - Beate Maly

Die Zeichenkünstlerin von Wien
von Beate Maly

Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rockh, der am Bau des Stephansdoms mitarbeitet, eine ihrer Zeichnungen und bittet sie heimlich um Hilfe bei einem Entwurf. Trotz der Gefahr, sowohl Juden als auch Christen gegen sich aufzubringen, kann Sarah nicht widerstehen.

Ein wunderschöner historischer Roman, der
die Klüfte der Religionen im 15.Jahrhundert sehr gut beschreibt. Der Leser bekommt einen tollen Einblick in das Leben der Christen und Juden in Wien um 1421.
Die Charaktere werden gut beschrieben und man erkennt sehr schnell, wer "gut" und wer "böse" ist.
Der Schreibstil von Beate Maly ist sehr gut und flüssig, ich habe keine Längen im Buch finden können.
Der Leser kann sich sehr gut und schnell in alle Personen hineinversetzen und leidet vor allem mit sympathischen Charakteren mit. Die unsympathischen habe ich regelrecht verflucht.
Das Vorgehen der Christen mit den Juden ist teilweise richtig anschaulich beschrieben, so dass ich nicht nur einmal schwer schlucken musste.

Das Buch hat auf alle Fälle das gehalten, was ich mir davon versprochen hatte, wenn es meine Erwartungen nicht gar übertroffen hat. Mich hat es schwer beeindruckt und es bekommt einen Platz in meinem Favoriten-Regal.

Und auf jedem Fall werde ich bei meinem nächsten Wien-Besuch den Stephansdom nochmal einen Besuch abstatten und ihn mir ganz sicher mit anderen Augen betrachten.