Rezension

Cinderella Wundervoll ;)

Cinderella Undercover - Gabriella Engelmann

Cinderella Undercover
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Mutter stirbt. Das Kind trauert, aber nach kurzer Zeit nimmt sich der Vater eine neue Frau, denn er kann nicht alleine sein. Sie wird die Stiefmutter oder in unserem Fall, eine von den Grazien. Cynthia vermisst ihre Mutter, aber nun heißt es die 'Neue' aushalten und mit ihr, ihre zwei Töchter. Klar, dass Chaos vorprogrammiert ist, wenn man mit denen in ein Haus zieht. Da hilft auch das VErliebt sein nichts, wenn besagter Daniel plötzlich mit der 'Stiefschwester' gesehen wird.

Cynthias Welt steht Kopf und erst ganz, ganz langsam wird ihr klar, wer SIE wirklich ist'.

Schön dumm, wenn man gute Bücher im Regal stehen hat und es nicht mal weiß. Nun endlich hole ich auf, was viele Leseratten schon getan haben: Das Ascheputtel-Märchen von Gabriella lesen. Wie einige schon mitbekommen habe, bin ich gerade in Märchenstimmung. Also weiß ich natürlich auch, wie das richtige Märchen von dem armen Mädchen, das für ihre Stiefschwestern putzen muss, aussieht.

Aber was übernimmt man, wenn man ein Märchen neu schreibt und was nicht? Eine spannende Frage. Schnell wird klar: Alle Personen sind vorhanden.

Da haben wir Cynthia, etwas graumäusig noch, aber mit Talent. Die Mutter, die leider nur noch als himmlischer Beistand fungieren kann. Die Stiefmutter, die hier erst mal nur Stieffreundin ist. Und die Stiefschwester, im Märchen von Gabriella einfach nur doofe, egoistische Weiber, die Cynthia ertragen muss. Alle Charaktere sind durchweg sympathisch. Man leidet mit Cyn, man ärgert sich über die anderen Mädels und fragt sich manchmal: Wo ist der Papa?

Positiv gegenüber dem alten Märchen, hat die Autorin den Vater mehr zu Wort kommen lassen. Zwar möchte er mit der neuen Frau zusammen leben, vergisst Cynthia aber nie ganz und unterstützt sie weiterhin. Im alten Märchen empfand ich es immer als sehr herzlos, dass der Vater fast ganz verschwindet und nicht mehr mit Aschenputtel redet.

Außerdem lese ich ihre Märchen gerne, weil der Aufenthaltsort immer toll gewählt ist. Hier ein tolles Café, da eine passende Baustelle; alles ist an seinem Platz und macht die Atmosphäre perfekt.

Trotzdem fragt ich mich: Wie bekommt man Cynthia nun in drei KLeider? Oder wird es diese nicht geben? Aber auch damit wurde ich nicht enttäuscht. Die drei wunderschönen und schrillen Outfits bekommt sie an. Wo? Das wird nicht verraten, aber am Ende wird klar, sie hat sie verdient. Schade nur, dass im Buch keine Kunstwerke abgebildet sind. So musste die Phantasie her und die malte wunderbare Bilder im Geiste. Von einem verlorenen Schuh in Hamburger Dunkelheit, von einem strahlenden, jungen Mann der sein Mädchen sucht und viel Liebe in der Luft

Nur zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch:

Warum lieber Verlag ist das Personenverzeichnis vorne? Wie viel Freude habe ich daran, zu wissen mit wem sie befreundet sein wird und was sie geschenkt bekommt, wenn ich doch eigentlich die Geschichte lesen will? Man sollte darüber nachdenken, es an das Ende zu setzen?

Eine weitere Kleinigkeit sind die englischen Wörter,die Cynthia recht plötzlich immer einstreut;'However' und ähnliches. Zu dem Modeschöpfer mag es passen, wenn er so redet und da hat es mich nie überrascht, aber zu Cynthia? Jedes Mal habe ich gestutzt, wenn ich so ein Wort las und war aus dem Lesefluss heraus.

Trotzdem 5 von 5 Bücherpunkte, und eine himmlische Freude auf das nächste Märchen.