„Clockwork Prince“ hat mir wesentlich besser gefallen als der Vorgängerband „Clockwork Angel“
Am Anfang des Romans steht gleich eine Gerichtsverhandlung, da das Londoner Institut im letzten Band angegriffen wurde. Gut ist, dass man so wieder in Erinnerung gerufen bekommt, was alles im ersten Band der „Chroniken der Schattenjäger“ passiert ist und man relativ schnell wieder in die Geschichte hinein findet.
Obwohl ich vom ersten Teil „Clockwork Angel“ noch nicht so angetan war, hat mich „Clockwork Prince“ nun vollkommen überzeugt. Der zweite Band der „Chroniken der Schattenjäger“ kann mit den „Chroniken der Unterwelt“ nun auch mithalten. Diesmal konnte ich vollkommen in die Geschichte eintauchen und endlich sind mir auch hier die Protagonisten ans Herz gewachsen. Wie schon am Anfang erwähnt, geht die Geschichte nahtlos weiter. Nachdem das Institut angegriffen wurde, muss sich die junge Institutsleiterin Charlotte nun vor dem Rat verantworten. Benedict Lightwood klagt sie an, weil er meint, dass sie das Institut nicht führen kann. Um ihre Fähigkeiten zu beweisen wird Charlotte die Aufgabe gestellt, innerhalb von zwei Wochen, dem Magister Mortmain zu finden. Schafft sie dies nicht, wird ihr die Leitung des Instituts entzogen.
Der ganze Roman beschäftigt sich mit der Suche nach Mortmain. Aber er ist keineswegs langweilig. Die Charaktere sind wunderbar von der Autorin gezeichnet und klar dargestellt. Jeder für sich ist eine interessante Persönlichkeit. Tessa weiß immer noch nicht, was sie eigentlich ist und ist weiter auf der Suche nach ihrer wahren Identität. Jem kämpft immer noch gegen seine Krankheit an und Wills Fassade fängt in diesem Band an zu bröckeln. Jeder Charakter entwickelt sich weiter, keiner bleibt auf der Stufe des letzten Bandes stehen und dadurch bekommt die Geschichte um die Schattenjäger eine ganz eigene Dynamik.
Vorhersehbar war dieser Band ganz und gar nicht. Hofft man als Fan von den „Chroniken der Unterwelt“, dass man hier eine Liebesgeschichte wie von Clary und Jace vorfindet, wird man enttäuscht. In „Clockwork Prince“ ist alles ein bisschen verworrener und natürlich noch nichts entschieden. Dadurch bleibt aber auch die Spannung des Herzschmerzes erhalten, die einem sehnsüchtig auf den nächsten Band warten lässt um zu wissen, wem denn nun Tessas Herz eigentlich gehört.
Die Geschichte ist im Ganzen betrachtet sehr abwechslungsreich, so dass beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Spannende Szenen lösen sich mit ruhigen ab. Auch wenn die Dialogszenen überwiegen, wirkt es nicht langweilig, da die Dialoge vor Emotionen nur so strotzen. Die Dilemmas der einzelnen Protagonisten werden gut ausgeleuchtet und ziehen den Leser in ihren Bann.
Leider wird Clockwork immer noch mit Klockwerk übersetzt, was für mich keinen Sinn ergibt. Es ist zwar wesentlich besser als im ersten Band und kommt nicht mehr so oft vor, trotzdem stolperte ich immer über dieses schlecht übersetzte Wort.
Fazit
„Clockwork Prince“ hat mir wesentlich besser gefallen als der Vorgängerband „Clockwork Angel“. Die Geschichte scheint ausgereifter und die Charaktere wirken plastischer. Endlich hat Cassandra Clare auch bei dieser neuen Geschichte im Universum der Schattenjäger zu ihrer alten Größe zurückgefunden. Man darf sich auf den nächsten Band freuen.